Athen – Bei den griechischen Finanzen zeichnet sich trotz internationaler Hilfen kaum Besserung ab. Der Staat schuldet den Bürgern und Unternehmen rund 5,6 Milliarden Euro. Im November konnte er nach einer Finanzspritze der Eurogruppe zwar zwei Milliarden Euro zahlen, aber nun wachsen die Schulden wieder.

Vor allem im Gesundheitssystem häufen sich immer neue Verbindlichkeiten. Die Krankenhäuser können ihre Lieferanten und die Pharma-Unternehmen nicht bezahlen wegen der Kürzungen im griechischen Staatshaushalt.

Faule Kredite

Ein weiteres Problem: Die griechischen Steuerzahler schulden dem Staat gut 94 Milliarden Euro. "Meine Kunden können den größten Teil ihrer Steuern beim Staat nicht bezahlen", sagte etwa Nikos Wroussis, ein Buchhalter-Prokurist aus Athen.

Zudem übertreffen die faulen Kredite der Banken die Marke von 100 Milliarden Euro. Dies berichtete am Mittwoch die griechische Finanzpresse. "Unter diesen Bedingungen ist es schwer denkbar, wie das Land aus der Krise herauskommen kann", kommentierte der Nachrichtensender Skai.

Verschärft wird die Lage durch die steigende Zahl von Auswanderern mit guter Ausbildung: Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Amtes sollen allein im Jahr 2015 mehr als 44.000 Griechen das Land verlassen haben. Die Arbeitslosigkeit in Griechenland ist mit gut 23 Prozent die höchste in der Europäischen Union. (APA, 4.1.2017)