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Noch im Oktober wollte Tesla mindestens 80.000 Autos an die Kundschaft bringen, insgesamt wurden nun rund 76.230 ausgeliefert.

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Palo Alto – Der Elektroautobauer Tesla hat seine ambitionierten Absatzziele im vergangenen Jahr nicht erreicht. Insgesamt seien rund 76.230 Wagen ausgeliefert worden, teilte das Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Noch im Oktober hatte die Firma bekräftigt, mindestens 80.000 Autos an die Kundschaft bringen zu wollen.

Im Schlussquartal sank der Absatz verglichen mit dem Vorquartal von 24.500 auf etwa 22.200 Fahrzeuge. Die Umstellung auf eine neue Fahrassistenzhardware habe die Produktion zwischenzeitlich gebremst, begründete Tesla. Für Musk und seine ehrgeizigen Pläne bedeuten die Zahlen einen Rückschlag. Die Tesla-Aktie fiel nachbörslich um 1,7 Prozent.

Plus von 64 Prozent noch im Vorjahr

Der Tech-Unternehmer hat das Ziel ausgegeben, die Produktion bis 2018 auf 500.000 und bis 2020 auf eine Million Fahrzeuge pro Jahr hochzufahren. 2016 fertigte das Unternehmen 83.922 Wagen, das ist ein Plus von 64 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.

Das Kundeninteresse nach Teslas Elektroautos reißt indes nicht ab. Im letzten Quartal sei die Nachfrage besonders hoch gewesen, so die Firma. Die Bestellungen für die Luxuslimousine Model S und den SUV Model X seien verglichen mit dem Vorjahreswert um 52 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorquartal betrage das Plus 24 Prozent.

Konkurrent am Weg

Vom Erfolg der Elektroautos wollen auch andere profitieren. Die US-Autofirma Faraday Future, die Tesla Konkurrenz machen will, hat ihr erstes Produktionsmodell vorgestellt. Das Auto mit der Bezeichnung FF91 soll ab 2018 ausgeliefert werden, wie Entwicklungschef Nick Sampson am Dienstag vor Beginn der Technik-Messe CES in Las Vegas ankündigte.

Faraday Future hatte schon bei der vorherigen Auflage der Technikshow vor einem Jahr große Erwartungen geschürt – dann aber nur ein realitätsfernes Sportwagenkonzept gezeigt.

Gerüchte über Geldprobleme

Zuletzt war über Geldprobleme angesichts finanzieller Schwierigkeiten des wichtigsten chinesischen Investors spekuliert worden. Mit Blick darauf beteuerte Sampson, Faraday Future werde allen Skeptikern zum Trotz weitermachen. Die Firma wolle eine Führungsrolle in einer "neuen Ära der Mobilität" übernehmen.

FF91 könne schneller von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigen als jedes andere Auto weltweit, betont Faraday Future. Bei einem Live-Vergleich in der Halle in Las Vegas war das Fahrzeug 0,01 Sekunden schneller als der bisherige Rekordhalter, Teslas Model S.

Faraday Future will den FF91 mit über 30 Sensoren für autonomes Fahren ausstatten und demonstrierte eine automatische Einparkfunktion, bei der sich der Wagen selbst eine freie Stelle auf einem Parkplatz sucht. Auch andere Hersteller entwickeln solche Systeme. Einen Preis nannte Faraday Future nicht, Vorbesteller werden aber zunächst 5.000 Dollar (4.815 Euro) hinterlegen müssen. (APA, 4.1.2017)