Der erste Schritt in den jungfräulichen Schnee des Neujahr-Neulandes ist gesetzt. 2017 rollt an, so langsam wie unaufhaltsam. Die Weichenstellung für viele schicksalsschwere Entscheidungen steht bevor, neue Gesichter an neuen Schalthebeln der Macht. Neue Fragen, neue Ängste und Hoffnungen.

Große Persönlichkeiten sind gegangen, die jungen Nachkommenden vielleicht noch nicht entdeckt. Aber sie sind wohl schon da. Die Welt verändert sich, da kann man gar nichts machen, man kann sich noch so sehr gegen diesen beständigen Schub der Zeit stemmen. Sie schleift mit. Gnadenlos. Aber schwungvoll. Anhalten kann man sie nicht. Wer stehen bleibt, kippt aus dem Karussell.

Es werden auch dieses Jahr Menschen gehen und neue kommen, es werden schöne und schreckliche Dinge geschehen, viele wird man nicht beeinflussen können. Manche schon. Den Grad der eigenen Feindseligkeit, der Bereitschaft, sich aus einem möglichen Dialog zurückzuziehen oder in ihm zu verbleiben, des Umgangs mit dem Bekannten und dem Unbekannten, mit leeren Phrasen und mit unangenehmen Tatsachen.

Man möchte daran glauben, dass dieses Jahr besser wird als das vorangehende, obwohl manches dagegenspricht. Man möchte die Kraft haben, sich nicht zu fürchten, man möchte offen bleiben und dennoch sicher sein können. Eine herausfordernde Grätsche, die hoffentlich ohne Blut auskommt. (Julya Rabinowich, 1.1.2017)