Washington – Die vom scheidenden US-Präsidenten Barack Obama als Geheimdienstagenten ausgewiesenen russischen Diplomaten sind am Sonntag an Bord eines Flugzeugs in Washington gestartet. Moskaus Botschaft in der US-Hauptstadt teilte russischen Medien zufolge mit, die Maschine sei unterwegs nach Russland. An Bord waren 35 Diplomaten und ihre Familien, insgesamt 96 Personen.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigte, dass die Russen die Vereinigten Staaten verlassen hatten. Damit hielten sie die 72-Stunden-Frist ein, die ihnen Präsident Obama am Donnerstag zum Verlassen des Landes eingeräumt hatte.

Obama hatte am Donnerstag mitgeteilt, die Ausweisung der 35 Diplomaten sei eine Strafmaßnahme für russische Cyber-Attacken im US-Präsidentschaftswahlkampf auf Kosten seiner Demokratischen Partei. Obamas designierter Nachfolger Donald Trump äußerte am Samstag erneut Zweifel an entsprechenden US-Geheimdiensterkenntnissen. Wer solche "schwerwiegenden" Vorwürfe gegen Russland erhebe, müsse sich "sicher sein", sagte er.

Trump tritt am 20. Jänner Obamas Nachfolge an. Er setzt sich für engere Beziehungen zu Moskau ein, was der Kreml wiederholt begrüßte. (APA, AFP, 1.1.2017)