Berlin – Nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt hat sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller für mehr Videoüberwachung an öffentlichen Orten der deutschen Hauptstadt ausgesprochen. Müller sagte am Donnerstagabend im Sender RBB, er "hoffe sehr, dass es Bewegung in dieser Frage gibt".

Mit Videoüberwachung könnten Straftaten zwar nicht verhindert, aber sie könnten "deutlich schneller aufgeklärt werden". Der SPD-Politiker nannte als mögliche Orte für die Installation zusätzlicher Kameras unter anderem den Alexanderplatz in Mitte, den Verkehrsknotenpunkt Kottbusser Tor im Stadtteil Kreuzberg und den Breitscheidplatz, wo bei dem Anschlag am 19. Dezember zwölf Menschen getötet worden waren. Videotechnik könne in diesen Fällen dazu beitragen, "dass diese Orte sicherer werden", sagte Müller.

Die neue Berliner Koalition aus SPD, Linkspartei und Grünen hatte in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, auf eine Ausweitung der Videoüberwachung zu verzichten. Über einen Ausbau der Videoüberwachung in Deutschland wird seit dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt wieder verstärkt diskutiert. (APA, 30.12.2016)