Washington – Der scheidende US-Präsident Barack Obama steht laut einem Bericht kurz davor, wegen des Vorwurfs russischer Hackerangriffe Strafmaßnahmen gegen Moskau zu verhängen. Die Regierung wolle möglicherweise schon am Donnerstag eine Reihe von Schritten verkünden, berichtete der Sender CNN am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

Dazu könnten demnach auch erweiterte Sanktionen sowie diplomatische Maßnahmen zählen. Die noch amtierende US-Regierung beschuldigt Russland, hinter einer Reihe von Angriffen auf Computersysteme der Demokraten zu stehen, und sich so in die Präsidentschaftswahl eingemischt zu haben. Der Kreml weist die Vorwürfe zurück.

Trump: Sache auf sich beruhen lassen

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte im Sommer gehackte E-Mails von Mitgliedern und Mitarbeitern des Parteivorstands der Demokraten veröffentlicht. Der Geheimdienst CIA kam laut Berichten zu der Einschätzung, dass Russland durch die Cyberattacken gezielt in die Wahl eingegriffen habe, um Donald Trump zum Sieg zu verhelfen. Obama hatte vor einigen Tagen deutlich wie nie Vergeltung für die Angriffe angekündigt.

Computer haben alles kompliziert gemacht

Trump, der mutmaßliche Profiteur des Hackings, hat sich derweil gegen die Vergeltungsmaßnahmen ausgesprochen. Man sollte die Sache auf sich beruhen lassen, sagte der Republikaner am Mittwoch auf die Frage eines Journalisten. "Ich glaube, Computer haben unser Leben sehr kompliziert gemacht. Das ganze Computerzeitalter hat dazu geführt, dass niemand so genau weiß, was eigentlich vor sich geht."

Trump sprach in Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida, wo er die Feiertage verbringt. Mit der Aussage, wonach niemand so genau wisse, was eigentlich vor sich gehe, rückte Trump allerdings von bisherigen Aussagen ab, in denen er die Möglichkeit derartiger Hacks oder gar eines Einflusses auf die Wahl kategorisch abgelehnt hatte. (APA, Reuters, 28.12.2016)