Da soll noch einer sagen, Wirtschaft sei trocken. Von Palmenstränden über die Hypo-Endlosschleife bis Dieselgestank war alles drin. Ein Streifzug durch das Jahr 2016.

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Premiere im Jänner: Die US-fondsdominierte Bawag PSK startet als erste österreichische Bank mit Islamic Banking. Anfang Februar läuft ein Pilotprojekt für ein Girokonto in Wien an. Trotz anfänglichen Shitstorms wird das Angebot im Laufe des Jahres flächendeckend ausgerollt.

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Am 18. Jänner kündigt Bank-Austria-Chef Willibald Cernko überraschend seinen Rücktritt an, ihm folgt per 1. März Robert Zadrazil. Auch wenn offiziell von einem "geordneten Übergang" die Rede ist, ist doch deutlich, dass Cernko den Sparkurs der Unicredit-Tochter nicht mittragen will. Cernko heuert später im Jahr als Risikovorstand bei der Konkurrentin Erste Group an, den Job soll er mit Anfang 2017 antreten.

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Ende der Monats werden 100 der 229 Standorte der pleitegegangenen Handelskette Zielpunkt vom Insolvenzverwalter anderen Handelsunternehmen zugeschlagen, teilweise unter Auflagen. Damit ist zwar Zielpunkt Geschichte, aber 1.000 bis 1.200 der ursprünglich rund 2.700 Mitarbeiter finden wieder einen Job. Außerdem kaufen sich die Unternehmer Manuela und Ramas Atanelov die Markenrechte und kündigen Ende Oktober eine Wiederbelebung mit zunächst einer Probefiliale in Wien in altem Design und Namen an, die am 24. November ihren Betrieb aufnimmt.

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Nach dem millionenschweren Geschäftsführertrickbetrug am oberösterreichischen Luftfahrtzulieferer FACC muss der Finanzvorstand Anfang Februar gehen. Minfen Gu wurde mit sofortiger Wirkung abberufen, ihr folgt am 25. Mai Langzeit-Vorstandschef Walter Stephan. Ihm werden schwere Pflichtverletzungen vorgeworfen. Stephan bekämpft seine Entlassung vor Gericht.

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Am 4. Februar unterzeichnen zwölf Staaten das Transpazifische Freihandelsabkommen (Transpazifische Partnerschaft, TPP). Neben den Wirtschaftsmächten USA und Japan umfasst die Freihandelszone Australien, Brunei, Kanada, Chile, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam. Zusammen stehen diese Länder für rund 40 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Nicht dabei ist China. Es kommt zu Gegendemonstrationen. Der im November zum US-Präsidenten gewählte Donald Trump, ein erklärter Gegner von Freihandelsabkommen, kündigt am 21. November an, sofort nach seinem Amtsantritt am 20. Jänner TPP zu Fall zu bringen.

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Die Ukraine-Firma Activ Solar meldet Insolvenz an. Es handelt sich um die größte Pleite nach Passiva – in Höhe von 503 Millionen Euro – im Jahr 2016.

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Am 29. Februar legt Argentiniens Regierung nach jahrelangem Tauziehen den Schuldenstreit mit mehreren US-Hedgefonds bei. Das südamerikanische Land zahlt den Hedgefonds NML Capital, Aurelius und zwei anderen Fonds 4,65 Milliarden Dollar (4,2 Milliarden Euro).

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Am 10. Februar sinkt der Leitzins im Euroraum erstmals auf null Prozent. Das beschließt der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB verschärft außerdem den Strafzins für Bankeinlagen. Statt 0,3 Prozent müssen Banken 0,4 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken (im Bild: die neue Zentrale in Frankfurt).

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Was sich über die Wochen zuvor abgezeichnet hat, wird am 14. Februar offiziell: Die Heta-Gläubiger lehnen das erste Rückkaufangebot des Bundes ab. Das Angebot des Kärntner Ausgleichszahlungsfonds erlischt ob zu geringer Zustimmung. Als Reaktion kommt am 10. April der Schuldenschnitt für die Heta, die Abbaueinheit der Kärntner Problembank Hypo Alpe Adria. Besitzer vorrangiger Anleihen verlieren laut der Verfügung der Finanzmarktaufsicht (FMA) 54 Prozent. Nachranggläubiger schauen komplett durch die Finger. Zugleich werden alle Zinszahlungen ab dem 1. März 2015, dem Beginn des Zahlungsmoratoriums, gestrichen.

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Am 18. Mai erzielt Finanzminister Hans Jörg Schelling dann doch mit einer großen Gruppe von Heta-Gläubigern eine grundsätzliche Einigung hinsichtlich einer außergerichtlichen Beilegung des Streits über die Heta-Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe, für die das Land Kärnten haftet. Das Bundesland Kärnten beteiligt sich mit 1,2 Milliarden Euro. Am 4. Oktober wird das zweite Angebot angenommen, Kärnten kann einen Schlussstrich unter die Heta-Affäre ziehen – muss aber noch viele Jahre Geld zurückzahlen. Die Heta ist mit acht Milliarden Euro überschuldet.

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Anfang März decken Journalisten aus fast 80 Ländern Finanzgeschäfte über Briefkastenfirmen in Panama und anderen Steueroasen auf. Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und der Sportwelt kommen in Erklärungsnot, manche müssen zurücktreten. Aus Österreich werden die RBI und die Hypo Vorarlberg als Gelddrehscheiben erwähnt. Wenige Tage später tritt Hypo-Vorarlberg-Chef Michael Grahammer zurück – wegen der medialen Vorverurteilung, wie er sagt. Er zweifelt nicht an der Rechtmäßigkeit der Vorarlberger Offshore-Geschäfte.

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Der deutsche Autobauer Volkswagen einigt sich im Dieselskandal um manipulierte Abgaswerte mit US-Behörden auf substanzielle Entschädigungen für amerikanische Autobesitzer. Die Grundsatzvereinbarung trifft 480.000 Zwei-Liter-Dieselfahrzeuge, insgesamt sind in den USA knapp 600.000 Dieselautos betroffen. Der Konzern stellt wegen der Affäre in seiner Bilanz für 2015 rund 16,4 Milliarden Euro zurück und fährt 2015 mit fast zwei Milliarden Euro den größten Verlust seiner Firmengeschichte ein. Ex-VW-Manager werden nach wie vor fürstlich entlohnt. Allein der wegen des Dieselskandal zurückgetretene Vorstandschef Martin Winterkorn bekommt knapp 29 Millionen Euro.

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Zu Beginn des Monats Mai schafft die Europäische Zentralbank (EZB) den 500-Euro-Schein ab. Die Ausgabe der größten Eurobanknote wird gegen Ende 2018 eingestellt. Mit der Abschaffung des lilafarbenen Fünfhunderters sollen laut EZB Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit eingedämmt werden.

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Am 10. Mai beginnen die Raiffeisen Bank International (RBI) und das Raiffeisen-Spitzeninstitut Raiffeisen Zentralbank (RZB) mit der Prüfung einer Fusion. Ziel ist eine Vereinfachung der Konzernstruktur und die Anpassung der Gruppe an die erhöhten regulatorischen Anforderungen.

Foto: Reuters/Leonhard Foeger

Die Bank Austria stellt für die Ausgliederung ihrer Pensionisten in das Allgemeine Pensionsversicherungssystem (ASVG) weitere 444 Millionen Euro zurück. Schon bis März hatte sie 729 Millionen Euro an die Sozialversicherung überwiesen, um den Transfer von 3.300 Mitarbeitern in das staatliche System zu ermöglichen. Dem war ein heftiger Streit inklusive einer Gesetzesanpassung vorangegangen. Auch Ende November gab es aber von der Pensionsversicherungsanstalt noch keinen Bescheid, wie viel genau die Bank einzahlen muss, um die Übertragung ihrer Mitarbeiter zu begleiten.

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Nach dem Wechsel von Christian Kern von der ÖBB- an die Regierungsspitze wird der Bahn-Manager Andreas Matthä (53) zunächst als interimistischer Chef der ÖBB-Holding installiert. Am 4. Juli wird der langjährige Bahnbauexperte definitiv zum Bahnchef bestellt.

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Nach einem monatelangen Tauziehen beschließen die Europartner am 25. Mai eine neue Auszahlung von 10,3 Milliarden Euro an das pleitebedrohte Griechenland. Damit ist das hochverschuldete Krisenland bis in den Herbst finanziert.

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Mitte Juni kündigt der Softwareriese Microsoft die Übernahme des Karrierenetzwerks LinkedIn um 26 Milliarden Dollar (24,3 Mrd. Euro) an. Die EU-Wettbewerbsbehörde muss nun bis zum 6. Dezember entscheiden, ob sie der Übernahme zustimmt und gegebenenfalls Auflagen verlangt.

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Die EU-Finanzminister einigen sich grundsätzlich auf ein neues Gesetz, mit dem Gewinnverschiebungen von Unternehmen zum Steuersparen eingedämmt werden sollen. In mehreren Ländern tätige Konzerne sollen künftig gezwungen werden, ihre Steuern dort zu zahlen, wo Gewinne anfallen. Die neuen Regeln sollen ab 2019 gelten.

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Als dritte der großen Ratingagenturen entzieht Moody's am 24. Juni der Republik Österreich die Top-Bonitätsnote "Aaa" für langfristige Verbindlichkeiten und setzt sie um eine Stufe auf "Aa1" herab. In der Folge sinkt auch die Kreditwürdigkeit der Stadt Wien, der Asfinag, der ÖBB-Infrastruktur AG und der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), Moody's senkt ihr Rating ebenfalls auf "Aa1".

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Nach neun Jahren Bauzeit wird am 26. Juni der erweiterte Panamakanal offiziell eröffnet. Durch den Ausbau steht die 80 Kilometer lange Wasserstraße nun dreimal so großen Schiffen offen wie bisher. In zehn Jahren, so das ehrgeizige Ziel, sollen jährlich 600 Millionen Tonnen Fracht den neuen Panamakanal passieren – doppelt so viel wie bisher.

Foto: apa

VW schließt im Abgasskandal am 28. Juni in den USA einen Vergleich über 14,7 Milliarden Dollar. Am 25. Oktober wird dieser von einem US-Bezirksgericht genehmigt. Allerdings sind damit nur Streitigkeiten um 2,0-Liter-Diesel-Motoren aus dem Weg geräumt. Für 3,0-Liter-Motoren sind noch Klagen anhängig. Die Gesamtkosten, die wegen der Manipulierung von Abgaswerten insgesamt auf VW zukommen, lassen sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschätzen.

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13. Juli: Erstmals in der Geschichte verdient Deutschland mit der Aufnahme neuer langfristiger Schulden Geld. Eine zehnjährige Anleihe wird mit einer "Rendite" von durchschnittlich minus 0,05 Prozent emittiert.

Foto: apa/Daniel Reinhardt

Zwei Kasinolizenzen, die an den Glücksspielkonzern Novomatic gingen, müssen neu ausgeschrieben werden. Die Vergabe der Lizenzen durch das Finanzministerium im Jahr 2014 war nicht transparent, entscheidet der Verwaltungsgerichtshof (VwGH). Am 30. August verbietet dann das Kartellgericht aus Wettbewerbsgründen den Einstieg bei Casinos Austria.

Foto: apa/Herbert Neubauer

Wegen illegaler Preisabsprachen brummen die EU-Wettbewerbshüter Lkw-Herstellern eine Rekordstrafe von fast drei Milliarden Euro auf, allein Daimler muss eine Milliarde Euro davon zahlen. Die Hersteller hatten über 14 Jahre hinweg die Verkaufspreise für ihre Lastwagen abgesprochen.

Foto: Toll Collect

Nach siebenjährigen Ermittlungen legt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am 21. Juli eine Anklage gegen Exfinanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP), Walter Meischberger, Ernst Plech, Peter Hochegger und weiteren zwölf Personen wegen Korruptionsverdachts bei der Buwog-Privatisierung und beim Linzer Terminal Tower vor. Die Vorwürfe lauten auf Untreue und Geschenkannahme durch Beamte beziehungsweise Bestechung, es drohen bis zu zehn Jahre Haft. Eine Verfassungsbeschwerde von Grasser wegen der als zu kurz erachteten Einspruchsfrist wird vom VfGH Ende Oktober abgewiesen. Der Buwog-Akt liegt beim Oberlandesgericht Wien. Inhaltliche Einsprüche gegen die Anklage werden noch von einem Richtersenat geprüft.

Foto: apa/Jakob Grasser

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Österreichs Banken bestehen den europäischen Banken-Stresstest. Alle geprüften EU-Banken bleiben über den geltenden Kapitalvorgaben. Raiffeisen kam in der Krisen-Simulation aber im untersten Feld zu liegen. Für die italienische Bank Monte dei Paschi, die eine neue Krise nicht mehr überlebt hätte, wird noch am gleichen Tag ein Rettungspaket geschnürt.

Foto: ap/Axel Heimken

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4. August: Die britische Notenbank reagiert auf den Brexit-Schock mit einer Leitzinssenkung auf das Rekordtief von 0,25 Prozent. Insgesamt wirkt sich die Entscheidung der Briten, aus der EU auszutreten, bis zum Jahresende noch nicht messbar aus.

Foto: Reuters/Luke MacGregor

Am 10. August stirbt Ex-IV-Generalsekretär Herbert Krejci im Alter von 93 Jahren. Der konservativ-liberale Bildungsbürger setzte sich erfolglos für Zwentendorf und für ein Kraftwerk in Hainburg ein, mehr Erfolg hatte er bei seinen Bemühungen um den Beitritt Österreichs zur EU.

Foto: apa/Herbert Pfarrhofer

26. August: Die Strafen für den ehemaligen FPÖ-Bundesgeschäftsführer Gernot Rumpold und den Exlobbyisten Peter Hochegger (Bild) in der Telekom-Affäre sind rechtskräftig. Rumpold bekommt 33 Monate teilbedingt, Hochegger zwei Jahre teilbedingt. Er war wenige Tage zuvor in der Steiermark wegen Fluchtgefahr festgenommen worden.

Foto: Standard/Regine Hendrich

Apple soll unerlaubte Steuervergünstigungen von bis zu 13 Milliarden Euro in Irland erhalten, so die EU-Kommission am 30. August. Das Land solle die Beihilfe samt Zinsen zurückfordern.

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Seit fünf Jahren steigt in Österreich die Arbeitslosigkeit. Die aktuelle Quote nach nationaler Definition liegt im August mit 8,3 Prozent so hoch wie seit Anfang der 1950er-Jahre nicht mehr. Ende August 2016 waren insgesamt 388.624 Personen ohne Job – das entspricht einem Anstieg von 42 Prozent seit August 2011.

Foto: apa/Martin Schutt

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Anfang September muss der südkoreanische Elektronikriese und Apple-Konkurrent Samsung den Verkauf seines neuen Smartphones Galaxy Note 7 aufgrund von Brandgefahr stoppen. Wegen explosionsgefährdeter Akkus werden 2,5 Millionen Exemplare zurückgerufen und die Käufer zum Umtausch aufgerufen. Doch auch bei Tauschgeräten gibt es in weiterer Folge Akkuprobleme. Im Oktober stoppt der Smartphonehersteller die Produktion seines Problem-Handys. Samsung ruft zudem alle Kunden auf, das Note 7 nicht mehr zu benutzen. Verkauf und Umtausch des Modells werden weltweit gestoppt.

Foto: Reuters/Kim Hong-Ji

Österreich hat im Laufe des Jahres mehrfach Bundesanleihen mit einem Negativzins begeben. Im September zahlen Anleger 0,32 Prozent dafür, eine siebenjährige Staatsanleihe zu erwerben, für eine zehnjährige Anleihe bekommen sie lediglich 0,114 Prozent Rendite. Am 25. Oktober gibt es eine Staatsanleihe mit 70-jähriger Laufzeit und einer Rendite von 1,53 Prozent. Das ist die längste Laufzeit, die es in der Eurozone je gegeben hat.

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Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin kündigt Ende September eine Umstrukturierung an und will bis zu 1.200 Jobs streichen. Der Konkurrent Lufthansa, Muttergesellschaft der österreichischen AUA, übernimmt bis zu 40 Maschinen von Air Berlin per Leasing. Die Kernflotte der Air Berlin soll auf 75 Flugzeuge drastisch verringert werden. Die Österreich-Tochter Niki werde mit dem Ferienflieger Tuifly zusammengelegt und solle ein Ferienfliegerbündnis mit etwa 60 Flugzeugen bilden, wird Ende November bekannt.

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Das Land Kärnten ist seine Haftungen für die Heta, die frühere Hypo Alpe Adria, los. Die Gläubiger nehmen Anfang Oktober das zweite und aufgebesserte Rückkaufangebot an, nachdem ein erstes im Frühjahr deutlich scheiterte. Die Zustimmungsquote liegt nun bei knapp 99 Prozent. Die Vorranggläubiger erhalten 75 Prozent auf das Nominale in Cash, Nachranggläubiger 30 Prozent. Dazu gibt es lukrative Umtauschvarianten. So können Vorranggläubiger nach 18,5 Jahren über eine vom Bund garantierte Nullkuponanleihe, die vom Kärntner Ausgleichszahlungsfonds begeben wird, am Ende auf 90 Prozent ihrer Forderungen kommen. Finanziert wird das Ganze mit einerseits 1,2 Milliarden Euro (durch den Bund vorfinanziert) vom Land. Der größere Rest soll durch die Verwertung der Assets der Heta hereinkommen, auch dieses Geld wird vom Bund vorfinanziert.

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Die Verschmelzung der Raiffeisen Zentralbank (RZB) in ihre Osteuropatochter Raiffeisen Bank International (RBI) wird grundsätzlich von Vorständen und Aufsichtsräten der beiden Banken beschlossen. Die Aktionäre sollen die Fusion in einer außerordentlichen Hauptversammlung im Jänner 2017 absegnen. Das neue Institut, das wie die RBI an der Börse notieren wird, soll Ende 2017 auf eine Kernkapitalquote von mehr als zwölf Prozent kommen.

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10. Oktober: Der Wirtschaftsnobelpreis 2016 geht an zwei Vertragsforscher: an den US-Amerikaner und gebürtigen Briten Oliver Hart und den Finnen Bengt Holmström. Die in den USA lehrenden Wissenschafter bekommen die Auszeichnung, weil sie mit ihren Beiträgen zur Kontrakttheorie helfen, Verträge sinnvoll zu konstruieren und besser zu verstehen.

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Am 30. Oktober wird Ceta, das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada, nach langem Hin und Her unterzeichnet. Dem Schritt war in der Schlussphase ein heftiges Tauziehen vorangegangen. Obwohl der Text schon lange fertig verhandelt war, gab es in den Wochen vor der Unterzeichnung in einigen Ländern noch heftigen Widerstand – vor allem gegen Schiedsgerichte, die Streit schlichten sollen, und gegen ein kanadisch-europäisches Gremium, das im Vorfeld von neuen Gesetzen schon Widersprüche ausräumen soll. Das Abkommen Ceta steht aber noch vor einigen Hürden: Zunächst muss das EU-Parlament zustimmen, damit die unter EU-Kompetenz fallenden Teile in Kraft treten können. Dann müssen noch alle nationalen Parlamente aller EU-Staaten das Abkommen ratifizieren, damit es zur Gänze und endgültig in Kraft treten kann, was einige Jahre dauern könnte.

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Anfang November steht die neue Pkw-Maut in Deutschland. Sie soll nach der deutschen Bundestagswahl 2017 starten. Mit der EU-Kommission arbeitet Berlin an einem neuen Modell, das etwa durch besonders günstige Kurzzeittarife für Ausländer EU-konform sein soll. Spezielle Berater sollen Deutschland vor EuGH-Klagen anderer Länder, etwa Österreich, schützen – eine entsprechende Expertise sichert EU-Kommissar Oettinger dem deutschen Verkehrsminister Dobrindt zu. Österreichs Verkehrsminister Jörg Leichtfried kündigt jedoch weiterhin Widerstand gegen das Projekt an und sieht darin eine EU-widrige einseitige Bevorzugung deutscher Autofahrer.

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Der VW-Abgasskandal zieht weitere Kreise: Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig hat ihre Ermittlungen wegen Börsenkursmanipulation auf den Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, einen Österreicher, ausgedehnt. Zudem hat die kalifornische Umweltbehörde bei der VW-Tochter Audi eine weitere Schummelsoftware entdeckt, die CO2-Abgaswerte manipulieren soll.

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9. November: Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten löst auch in Österreich eine intensive Debatte über die künftige US-Wirtschaftspolitik aus. "Das ist kein guter Tag für die Weltwirtschaft", so OeNB-Chef Nowotny. Wirtschaftsminister Mitterlehner sieht für TTIP keine Chance mehr. Andere Experten verweisen aber auch auf erste versöhnliche Töne Trumps und seine Wetterwendigkeit, es müssten nicht alle Ansagen "so heiß gegessen wie gekocht" werden. Die Börsen brechen nach der Wahl weltweit kaum ein und erholen sich binnen Stunden wieder.

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Aufregung um versteckte Bankomatgebühren bei der Bawag. Konsumentenschutzminister Alois Stöger kündigt eine Klage gegen die Bank an, weil sie Kunden mit alten Billigkonten auf teurere umstellt und jene, die nicht umsteigen wollen, zwangskündigen will. Stöger ist für ein gesetzliches Verbot von Bankomatgebühren, das Finanzministerium sagt dazu Nein.

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Noch einmal Volkswagen: Mitte November kündigt der Autobauer an, auch als Folge des Abgasskandals, weltweit 30.000 der mehr als 620.000 Stellen abzubauen. Mit diesem "Zukunftspakt" mache Volkswagen "einen großen Schritt nach vorn", hieß es. Bis 2020 soll das operative Ergebnis um 3,7 Milliarden Euro im Jahr verbessert werden. Wenige Tage danach präzisiert das Unternehmen seine Pläne, mit dem Programm 2025+ Weltmarktführer für Elektromobilität werden zu wollen. Auch in den USA will man wieder Fuß fassen.

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30. November: Die OPEC einigt sich auf die erste Ölförderkürzung seit acht Jahren. Damit stehen höhere Spritpreise ins Haus.

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Erstmals seit fünf Jahren werden für Österreich rückläufige Arbeitslosenzahlen gemeldet. Im November ist die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Jahresvergleich um 0,2 Prozent gesunken.

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Mitte Dezember ist der OMV-Konzern mit der russischen Gazprom zum Asset-Tausch von Öl- und Gasfeldern der OMV in der Nordsee gegen eine Beteiligung an der Gasförderung in Sibirien handelseins. Die Russen bekommen 38,5 Prozent an der OMV Norge AS, die OMV knapp ein Viertel an den Blöcken IV und V am sibirischen Gasfeld Urengoy. Der Deal wird mit 1. Jänner wirksam. (APA, red, 30.12.2016)

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