Wien – In der vorletzten Woche wurde in Wien mit rund 9.000 Neuerkrankungen an Influenza und grippalen Infekten die diesjährige Grippewelle eingeläutet. Vergangene Woche dürfte sich die Situation verschärft haben. Das geht aus den Daten der Virologen der Med-Uni Wien und des Überwachungssystems in Graz hervor.

"Weiterhin zunehmende Influenzavirus Aktivität. Letzte Woche konnten in 70 Prozent der eingesendeten Sentinel-Proben (von durch Ärzten von Patienten abgenommenen Proben) Influenzaviren nachgewiesen werden. Derzeit weitere Zunahme der Influenza-Virus-Aktivität in ganz Europa. Weitverbreitete Influenzaaktivität melden derzeit Norwegen, Schweden, Finnland, Irland, die Niederlande, Portugal, Kroatien, Georgien, Usbekistan und Israel", teilten am Dienstag die Experten vom Department für Virologie der Med-Uni Wien mit.

Anstieg früher als im vergangenen Jahr

Den stärksten Hinweis auf noch mehr Influenzafälle in Österreich gab es am Dienstag bis zum frühen Nachmittag aufgrund der Daten aus Graz in der vergangenen Woche. Dort ging man für die Woche bis Weihnachten von 2.073 Fällen aus. In der Woche davor waren es noch 1.626 gewesen (Woche davor: 1.384). Die Grazer Daten weisen allerdings bereits für einige Wochen davor (46. Kalenderwoche) eine ausgesprochen hohe Zahl an Neuerkrankungen aus (2.060).

Der nunmehrige Ausschlag der saisonalen "Influenza-Fieberwelle" nach oben erfolgt jedenfalls um gut vier Wochen früher, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Die meisten Erkrankungen werden laut dem Zentrum für Krankheitskontrolle in Europa (ECDC) derzeit in Europa durch A(H3N2)-Influenzaerreger registriert. Die A(H1N1)-Viren vom Typ der Pandemie 2009/2010 sind dazu im Vergleich aktuell relativ selten die Ursache der Erkrankungen. Experten kritisieren seit Jahren, dass sich in Österreich viel zu wenige Menschen gegen die saisonale Influenza impfen lassen. (APA, 27.12.2016)