Dhaka – Textilfabriken in Bangladesch haben mindestens 1.500 Arbeiter gekündigt, nachdem mehrere Zulieferer für westliche Modemarken nach einem Streik etwa eine Woche lang schließen mussten. Bis zu 3.500 Arbeitern sei gekündigt worden, dutzende Anführer der Proteste müssten sich nun verstecken, sagte ein Gewerkschaftsvertreter am Dienstag.

Die Polizei erklärte dagegen, die Eigentümer der Fabriken hätten rund 1.500 Arbeiter gekündigt. Die Textilarbeiter in Ashulia, einem Vorort der Hauptstadt Dhaka, hatten zunächst aus Protest gegen die Kündigung dutzender Kollegen gestreikt, dann aber auch deutlich mehr Lohn gefordert. Die Polizei stufte die Arbeitsniederlegungen als illegal ein und nahm 30 Arbeiter und Gewerkschaftsvertreter fest, ebenso wie einen Fernsehreporter, der über die Ereignisse berichtete.

Gap, Zara und H&M

In Ashulia wird unter anderem für die Modemarken Gap, Zara und H&M genäht. Dort mussten angesichts des Streiks vorübergehend mehrere Fabriken ihren Betrieb einstellen. Laut Polizei sind die Arbeiten dort inzwischen aber wieder angelaufen.

Die Textilbranche in Bangladesch steht immer wieder wegen der schlechten Bezahlung der Angestellten und der gefährlichen Arbeitsbedingungen in der Kritik. Die Arbeiter dort zählen zu den am schlechtesten bezahlten der Welt. (APA, 27.12.2016)