Wien – Der Skandal um Schwarzgeldkonten aus dem Jahr 2006 holt den deutschen Technologiekonzern Siemens nun nach zehn Jahren in Österreich ein. Wie das Ö1-"Morgenjournal" berichtet, hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Anklage gegen zwei Ex-Siemens-Manager in Österreich erhoben. Angeklagt sind vermeintliche Untreuehandlungen im Zeitraum von November 2001 bis Dezember 2010.

Es seien Scheinverträge angefertigt worden, wodurch dem Unternehmen ein Vermögensnachteil von rund 17 Millionen Euro entstanden sein soll. Auf 73 Seiten erläutert die Anklagebehörde, wie ein ehemaliger Bereichsleiter gemeinsam mit einem mitangeklagten Exprokuristen die Zahlung fingierter Rechnungen unterzeichnet und freigegeben haben soll.

Gelaufen sei das Ganze über einen ehemaligen Studienkollegen eines Angeklagten, der 2008 bei einem Jagdunfall ums Leben kam. Er soll laut Staatsanwaltschaft über Zypern ein umfangreiches Geflecht an Briefkastenfirmen aufgebaut haben.

Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. (APA, 26.12.2016)