Knapp zwei Drittel der 20 getesteten Versandapotheken waren laut "Konsument" nur "durchschnittlich". Zehn Prozent schnitten mit "weniger zufriedenstellend" ab.

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Wien – Seit Juni 2015 dürfen heimische Apotheken rezeptfreie Medikamente über das Internet verkaufen. Für die Jänner-Ausgabe des Magazins "Konsument" wurden nun 20 Versandapotheken hinsichtlich ihrer Konditionen wie Preise, Versandkosten und -dauer sowie die gesetzlich vorgeschriebene Gratis-Beratung getestet. Einigen Anbietern attestiert der Verein für Konsumenteninformation (VKI) Verbesserungsbedarf.

Zwölf Versandapotheken schnitten durchschnittlich ab, zwei Mal wurde ein "weniger zufriedenstellend" vergeben. Vier Anbieter machten ihre Sache gut, und die Regenbogen Apotheke Graz sowie die Steinbock Apotheke mit Sitz in Wels erhielten die Bestnote "sehr gut".

Defizite stellten die Tester vor allem bei der Information fest. Kontaktdaten und -zeiten seien teilweise nicht oder schwer zu finden. Nur einige Apotheken lieferten von sich aus Informationen zu den bestellten Produkten. Auch der Informationsgehalt mancher Homepages sei nicht ausreichend, wie die Autoren des Tests monieren.

Lohnender Preisvergleich

Die Versandkosten waren mit 2,95 bis 5,90 Euro moderat. Sie entfallen bei den meisten Anbietern ab einem gewissen Bestellwert. Ein Kostenvergleich kann sich aber lohnen: Die Preise für das Medikamentenpaket lagen zwischen 75,45 Euro und 109,10 Euro. Große Unterschiede gab es auch bei der Lieferdauer. Im schnellsten Fall erhielten die Tester das Paket bereits am Bestelltag per Kurier, allerdings lagen Übernahme- und Versandadresse in derselben Stadt. Sieben Apotheken schafften die Lieferung am nächsten oder übernächsten Tag, bei sechs Anbietern dauerte es drei oder vier Tage.

Am längsten, nämlich zwölf Tage, brauchte die Apotheke am Rothenbaum. Sie firmiert unter einer österreichischen Domain, hat ihren Sitz aber in Deutschland, wie auch die Apotheke "Zur Rose". Die Internetseiten von Vamida s.r.o. und der Lekaren Servus Apotheke s.r.o. weisen ebenfalls die Endung ".at" auf, sind allerdings in Tschechien registriert. Wer bei einer österreichischen Apotheke bestellen möchte, sollte das Impressum aufrufen oder kontrollieren, ob auf dem bei legalen Anbietern auf der Website angebrachten Logo mit weißem Kreuz und grünen Streifen die österreichische Fahne abgebildet ist.

Humanarzneimittelspezialitäten dürfen nur in einer dem persönlichen Bedarf entsprechenden Menge versendet werden, dies wären laut den Konsumentenschützern drei Packungen. 16 Apotheken schickten aber auch fünf Packungen eines Erkältungspräparats anstandslos zu. (APA, 22.12.2016)