Ein Foto aus dem Inneren des Lkw fand seinen Weg in Boulevardmedien.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Parndorf/Eisenstadt – Die Ermittlungen bezüglich der Weitergabe des Fotos von den 71 toten Flüchtlingen in Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) an die Medien im Vorjahr haben zutage gebracht, dass einer der Polizisten das Bild polizeiintern weitergegeben haben soll. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Roland Koch, bestätigte am Donnerstag einen Bericht des "Kurier" Burgenland.

Es bestehe der Verdacht, dass die Person – Koch gab nicht bekannt ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt – das Foto "rechtswidrig" an andere, nicht in den Fall involvierte Kollegen weitergegeben habe. Der Person sei ein Diversionsangebot unterbreitet worden, ob er oder sie es annehme, sei noch offen.

Weitergabe an Medien unklar

Wer das Bild letztlich an die Medien übermittelt hat, konnte allerdings nicht geklärt werden. Keinem der 17 in Verdacht stehenden Beamten der Landespolizeidirektion Burgenland habe man dies trotz umfangreicher Erhebungen mit hinreichender Sicherheit nachweisen können, sagte Koch. Das Verfahren wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses wurde daher eingestellt.

Nach der Entdeckung der 71 toten Flüchtlinge in einem Klein-Lkw auf der Ostautobahn (A4) im August 2015 hatten die "Kronen Zeitung" und danach auch die deutsche "Bild"-Zeit das Foto veröffentlicht. Die Folge waren zahlreichen Beschwerden beim Presserat. (APA, 22.12.2016)