Bremerhaven – Ein kürzlich entdeckter Mini-Krake, der keiner bekannten Gattung zugerechnet werden konnte und den Spitznamen "Casper" erhielt, brütet derzeit auf Manganknollen am Boden des Pazifischen Ozeans. Das könnte dem achtarmigen Tintenfisch allerdings irgendwann zum Verhängnis werden, denn Manganknollen werden für die Industrie immer wichtiger, wie ein deutsch-amerikanisches Forscherteam im Fachmagazin "Current Biology" schreibt.

Casper, der freundliche Krake.
Foto: NOAA

Die Forscher, darunter Wissenschafter des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven, hatten die Kraken-Art bei Tauchexpeditionen in einer Tiefe von mehr als 4.000 Metern beobachtet. In dieser Tiefe heften die Tierchen ihre Eier an Stielen bestimmter abgestorbener Schwämme, die an Manganknollen wachsen, und brüten sie dort jahrelang aus.

Krake beim (langwierigen) Brüten am Stiel eines Schwamms auf einer Manganknolle.
Foto: AWI/ OFOS

Der industrielle Abbau von Manganknollen könnte den Tieren gefährlich werden, so die Forscher. Die ökologischen Folgen müssten daher gründlich untersucht werden. "Casper" war Anfang des Jahres zu einem kleinen Social-Media-Star avanciert. Der US-amerikanische Tauchroboter Deep Discovery hatte den etwa zehn Zentimeter kleinen Tiefseekraken vor der hawaiianischen Necker-Insel in einer Tiefe von 4.290 Metern aufgespürt. Den Spitznamen "Casper" erhielt er wegen seines Aussehens – in Anlehnung an den berühmten Zeichentrickgeist. (APA, red, 23. 12. 2016)