Bei der Wahl des Studiengastlands liegt Großbritiannien seit Jahren auf den vorderen Plätzen. Wie es mit den EU-Austauschprogrammen im Bildungsbereich durch den Austritt aus der EU weitergehen wird, ist weiter unklar. Fest steht aber, dass Großbritannien schon jetzt an Attraktivität als Studienland verliert.

Zum ersten Mal seit fünf Jahren ist die Zahl der zugelassenen Bachelor-Studenten aus Drittländern zurückgegangen. Begründet wird der Rückgang laut der Tageszeitung "Guardian" sowohl mit einer geringeren Anzahl an Bewerbern aus diesen Ländern als auch mit weniger Studienzulassungen der Bewerber.

Zwar hält sich der Rückgang bei den Bachelor-Bewerbungen mit rund drei Prozent im Rahmen, dennoch zeigen sich die Universitäten beunruhigt über diese Entwicklung. Denn im Zuge des EU-Austritts soll auch die Anzahl der internationalen Studierenden stark reduziert werden. Pläne des britischen Innenministerium sehen eine Reduzierung der rund 300.000 internationalen Studierenden auf 170.000 vor.

Internationale Studierende sind Wirtschaftsfaktor

Ein Rückgang hätte auch wirtschaftliche Auswirkungen. Denn laut der Dachorganisation Universities UK bringen internationale Studierende der britischen Wirtschaft derzeit mehr als 10,7 Milliarden Pfund (rund 12 Milliarden Euro) ein.

Gespannt werde von den Universitäten das Bewerbungsende für das kommende Studienjahr im Jänner erwartet. In Cambridge ist die Bewerbungsphase bereits zu Ende: Dort gab es 17 Prozent weniger Bewerbungen von Studierenden aus EU-Ländern. (red, 19.12.2016)