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Sirte: Eine Archivaufnahme vom heurigen Oktober.

Foto: REUTERS/Ismail Zitouny

Sirte – Knapp acht Monate nach Beginn der Offensive gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat Libyens Ministerpräsident Fayez al-Sarraj die Rückeroberung der IS-Hochburg Sirte verkündet. In einer Fernsehansprache am Samstagabend teilte al-Sarraj "offiziell das Ende des Militäreinsatzes und die Befreiung der Stadt" mit.

"Die Schlacht um Sirte ist zu Ende, der Kampf gegen den Terrorismus in Libyen ist allerdings noch nicht vorbei", fügte er hinzu. Die Kommandanten vor Ort hatten bereits vor zwei Wochen mitgeteilt, dass der IS aus Sirte vertrieben sei. Sirte war das letzte größere vom IS kontrollierte Gebiet in Libyen. Die regierungstreuen Truppen hatten im Mai eine Offensive zur Rückeroberung der Stadt gestartet.

Die Jihadisten hatten sich 2014 in der Heimatstadt des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi festgesetzt und Sirte vor einem Jahr vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Die Extremistengruppe hatte dabei vom allgemeinen Chaos profitiert, das in Libyen seit dem Sturz und Tod Gaddafis im Herbst 2011 herrscht.

Deutschland, Frankreich, die USA und drei weitere westliche Staaten haben die Befreiung der bisherigen IS-Hochburg Sirte in Libyen gewürdigt. "Wir gratulieren der nationalen Einheitsregierung und dem libyschen Volk für den Erfolg ihrer Operation gegen Daesh (IS) in Sirte", heißt es in einer am Freitag in Paris veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.

Die sechs Staaten, darunter Großbritannien, Italien und Spanien, begrüßen auch "den Mut des libyschen Volkes gegenüber dem Unwesen von Daesh und den anderen terroristischen Organisationen"

Die westlichen Staaten forderten den libyschen Präsidentschaftsrat auf, in dem Land für mehr Sicherheit zu sorgen. Anlass für die Erklärung war das einjährige Jubiläum der Unterzeichnung des Friedensplans für Libyen in dem marokkanischen Ort Skhirat. Ein Zusammenhang mit der Entführung eines libyschen Passierflugzeugs nach Malta vom Freitag ergibt sich nicht.

(APA, AFP, 18.12.2016)