Wien – In Österreich wurden heuer so viele SUV und Geländewagen verkauft wie noch nie, teilte der VCÖ am Donnerstag mit. Bereits jeder vierte Neuwagen in Österreich sei ein SUV. Im Bundesländer-Vergleich weise das Burgenland den höchsten Anteil an SUV und Geländewagen auf.

In den ersten elf Monaten 2016 seien 75.031 SUV und Geländewagen neu zugelassen worden, um 10.500 mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf diese Modelle seien heuer 24,7 Prozent aller Neuzulassungen entfallen. In den ersten elf Monaten 2015 sei der Anteil bei 22,6 gelegen, 2010 bei 13,3 Prozent und 2005 bei 8,1 Prozent.

Höchster Anteil im Burgenland

Nach Bundesländern betrachtet gab es den höchsten Anteil von SUV und Geländewagen im Burgenland mit 29,1 Prozent, gefolgt von Kärnten (28,6 Prozent), Tirol (26,6 Prozent), der Steiermark (26,3 Prozent), Vorarlberg (26 Prozent), Salzburg (24,7 Prozent) und Niederösterreich (23,5 Prozent) auf. Den niedrigsten Anteil wiesen Oberösterreich und Wien mit je 23,2 Prozent auf. Die Hälfte der SUV und Geländewagen werden laut VCÖ von "juristischen Personen", also Unternehmen, Organisationen etc. gekauft, bei den großen Modellen seien es sogar sieben von zehn Neuzulassungen.

"Der SUV-Boom erschwert das Erreichen der Klimaziele", so VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen in der heutigen VCÖ-Pressemitteilung. Laut deutschem CAR-Institut verbrauchen SUV im Schnitt um ein Viertel mehr Sprit als vergleichbare herkömmliche Modelle. Und in einer aktuellen Studie des deutschen Statistischen Bundesamts heiße es: "Der Mehrverbrauch geht vor allem auf den Bereich der SUV und Geländewagen zurück, einem Segment mit hoher Motorleistung und hohem Verbrauch."

Anreize für Diesel

Ein weiteres Problem des SUV-Booms sei, dass drei Viertel dieser Fahrzeuge mit Diesel fahren und Dieselabgase deutlich mehr gesundheitsschädliche Stickoxide enthielten. "In vielen Teilen Österreichs ist die Stickstoffdioxid-Belastung zu hoch. Lkw und Diesel-Pkw sind die Hauptverursacher", so Rasmussen.

Das Steuersystem setze einen Anreiz zum Kauf von Diesel-Pkw, die Mineralölsteuer sei um Österreich um 8,5 Cent je Liter niedriger als auf Eurosuper. In der Schweiz werde Diesel und Eurosuper gleich hoch besteuert. "Diese Regelung wäre auch für Österreich sinnvoll", so der VCÖ. (APA, 15.12.2016)