"Star Wars" sei mittlerweile "feministische Propaganda", denken Alt-Right-Gruppen

Foto: Lucasfilm/Olley

Anhänger der sogenannten "Alt-Right"-Bewegung, also rechtsextremer und teils neonazistischer Gruppen in den USA, planen einen Boykott des neuen "Star Wars"-Films "Rogue One". Sie machen im Netz mit dem Hashtag #DumpStarWars gegen den Streifen mobil. Die Alt-Right-Gruppierungen fühlen sich durch die Storyline des Films und deren Interpretation durch Drehbuchschreiber provoziert.

"Weiße Vorherrschaft"

So schrieb "Rogue One"-Schreiber Chris Weitz Anfang November auf Twitter, dass das Imperium in Star Wars eine Organisation zur Vorherrschaft der Weißen sei, gegen die eine multikulturelle Gruppe, angeführt von mutigen Frauen, kämpfe. Der Tweet wurde kurz darauf gelöscht, Screenshots kursieren aber weiterhin.

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"Feministische Propaganda"

Rechtsextreme Sexisten bezeichnen den Film als "feministischen Propaganda-Film", weil die Hauptrolle – wie beim letzten "Star Wars"-Teil – weiblich ist. Zudem ärgert die Alt-Right, dass Schauspieler Mark Hamill in einem Interview darüber spekuliert hat, dass sein Charakter Luke Skywalker schwul sei.

Taktiken wie der KKK

Das Magazin Wired kommentiert, dass die Vorgehensweise der Bewegung an den Ku Klux Klan erinnere, der schon in den 1920er-Jahren gegen unliebsame Filme protestierte. Zwar sei es prinzipiell legitim, gegen Kulturprodukte zu protestieren, in diesem Fall diene der Protest aber dazu, Meinungen zu unterdrücken, analysiert Wired. Ob die Alt-Right-Bewegung dem Film wirklich schaden kann, ist anzuzweifeln. Branchenkenner rechnen mit einem der erfolgreichsten Filmstarts aller Zeiten. (red, 15.12.2016)