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Bald auch in der City: Ikea.

Foto: Reuters / Jacky Naegelen

Wien/Stockholm/Leiden – Ikea beabsichtigt, in zentraler urbaner Lage – nämlich am Wiener Westbahnhof – ein Einrichtungshaus eröffnen. Das teilte der Planungssprecher der Wiener Grünen, Christoph Chorherr, am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Anreise mit dem Auto werde dann nicht mehr nötig sein, lobte er das Vorhaben.

Das Geschäft wird auf Besucher ausgerichtet sein, die zu Fuß, mit den Öffis oder dem Fahrrad anreisen, betont Chorherr. Ikea wird in das "blaue Haus" unmittelbar neben dem Bahnhof einziehen. Auch die Immobilie selbst wird den Eigentümer wechseln: Vom bisherigen Besitzer ÖBB wird sie an das schwedische Möbelhaus gehen.

Geplant ist demnach, dass ein dem städtischen Raum angepasstes architektonisches Konzept erarbeitet wird, auch begrünte Flächen auf verschiedenen Ebenen sind vorgesehen. Es soll sich um ein "europäisches Vorzeigeprojekt" handeln, kündigte Viera Juzova, die Country Managerin von Ikea-Österreich, in einer Aussendung an.

"Der Standort Westbahnhof mit seiner Lage und der perfekten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist dafür ideal. Daher freuen wir uns, dass Ikea den Zuschlag in diesem Ausschreibungsverfahren bekommen hat", betonte Juzova.

Komplettes Sortiment

Gleichzeitig sollen die Kunden keine Abstriche bei der Auswahl machen müssen. Denn der neue Standort wird das komplette Ikea-Sortiment umfassen, hieß es. Für den Heimtransport größerer Produkte wurde ein spezielles Logistikkonzept in Aussicht gestellt. Der neue Shop soll Wien 250 bis 300 neue Arbeitsplätze bringen. Einen Eröffnungstermin gibt es noch nicht. Noch steht etwa das Widmungsverfahren bevor, wie Chorherr auf APA-Anfrage erklärte.

Derzeit müssen Hauptstadtbewohner zum Ikea-Möbelkauf entweder in die Donaustadt oder überhaupt nach Niederösterreich, konkret in die Shopping City Süd nach Vösendorf, pilgern. Das werde sich mit der neuen Niederlassung ändern, freute sich Chorherr: "Ein großes Einrichtungshaus mitten in der Stadt, das keinen Autoverkehr anzieht, ist bisher einzigartig. Ikea war über viele Jahre Flaggschiff für das Einkaufen mit dem Auto, nun kommt die Trendwende, und das ist ein Gewinn für die Stadt."

Die Angebotseröffnung für das Gebäude erfolgte am 18. November. Laut ÖBB haben "rund zehn Bieter" ein konkretes Angebot abgegeben, die alle nach quantitativen und qualitativen Kriterien geprüft worden seien: "Aufgrund der zu erwartenden Frequenzen sowie der positiven Verstärkung des strategischen Mixes des Centers und aufgrund des preislichen Höchstgebotes konnte sich Ikea als Bestbieter durchsetzen." Wie viel die Immobilie gekostet hat, wurde nicht verraten. (APA, red, 14.12.2016)