Es ist toll! Sich zudröhnen, damit die böse Wirklichkeit draußen bleibt. Und dafür mit dem eigenen Fleisch so lange wummern, bis nur noch die Ekstase drin ist. Die österreichische Choreografin Doris Uhlich und der deutsche Malerstar und Nebenerwerbsmusiker Albert Oehlen tun das. Und sie tun's im Museum – im Mumok. Wer sich anmeldet, kann dort am Donnerstag von 18.00 bis 21.00 mitmachen.

Uhlich (39) und Oehlen (63) sind bekennende und praktizierende Techno-Fans. Oehlen war 2013 im Mumok eine große Personale gewidmet, musikalisch erstmals auffällig wurde er in den 1980er-Jahren. Damals blödelte er zusammen mit Martin Kippenberger als Alma Band herum, 2014 tat er sich mit Mats Gustafsson zusammen und veröffentlichte bei dem Wiener Label Trost die Single Jukebox Series #1. Dafür spielte er Violine.

Aber im Mumok geht es um Techno. Wie gut, dass es immer wieder einmal möglich ist, den guten alten Rave mit Körpereinsatz und Stromstößen zu reanimieren. Was sich bescheiden als Workshop ausgibt, wird zu christlicher Tageszeit wie ein doppelter Joseph Beuys in den Raum gerammt: als soziale Skulptur und als shakendes Fett(sound)eck.

Das Mumok verspricht "rasende Bässe", Bewegung, "bis nichts anderes mehr eine Rolle spielt", sowie: "Ekstase, Headbanging und Coolness in gleißendem Discolicht inbegriffen". Technowerbesprech 2016. (ploe, 14.12.2016)