Flores – Mithilfe moderner Lasertechnologie haben Forscher im Norden von Guatemala ein Landstraßennetz der Maya-Kultur entdeckt. Die 17 Straßen mit einer Gesamtlänge von über 240 Kilometern hätten die Stadt El Mirador mit umliegenden Ortschaften verbunden, sagte Projektleiter Richard Hansen.

El Mirador in der Region Peten an der Grenze zu Mexiko sei einst die größte Stadt der westlichen Hemisphäre gewesen. Bei dem sogenannten Lidar-Verfahren wird die Erdoberfläche mit Laserstrahlen gescannt und eine dreidimensionale Karte der Region erstellt. Die Forscher entdeckten dabei Pyramiden, Terrassen, Kanäle, Deiche, Mauern und Straßen.

Umfangreiche Viehzucht

Die Pyramide La Danta ist mit 72 Metern die höchste in Mittelamerika. In der Blütezeit ab dem dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung sollen rund um El Mirador mehr als eine Million Menschen gelebt haben. "Es war der erste Staat in Amerika", sagte Hansen.

Bei der Vermessung stießen die Forscher auch auf Hinweise auf ein komplexes Stall- und Weidensystem. Offenbar hätten die Maya in El Mirador im großen Stil Vieh gezüchtet und Fleisch produziert, so Hansen. Weitere Untersuchungen sind geplant. (APA, 12.12.2016)