Caracas – Zwei Wochen vor Weihnachten hat die venezolanische Regierung bei einem Händler in der Hauptstadt Caracas rund 3,8 Millionen Spielsachen beschlagnahmt. Die Aufsichtsbehörde für gerechte Preise (Sundde) wirft dem Unternehmen vor, die Spielzeuge gehortet und nun zu überhöhten Preisen angeboten zu haben. "Wir verurteilen die Verletzung der sozioökonomischen Rechte unserer Buben und Mädchen", zitierte die Behörde den Sundde-Chef William Contreras am Samstag auf Twitter. Die Firma agiere unpatriotisch.

Bei der Aktion, die bereits am Freitag begonnen hatte, wurden auch zwei Manager festgenommen. Die Regierung wolle das Spielzeug jetzt an Versorgungskomitees weitergeben, hieß es. Diese sollen die konfiszierten Sachen zu "gerechten" Preisen verkaufen.

Der Präsident der Handelskammer, Francisco Fernandez, kritisierte die Aktion als "unverantwortlich". Die Regierung gefährde das Privateigentum und behindere das Schaffen von Jobs. "Das war Plünderung des Inventars", sagte er dem Sender CNN. Venezuela befindet sich in einer anhaltenden Versorgungskrise. Der niedrige Ölpreis, fehlende Devisen und Misswirtschaft machen dem Land zu schaffen. Die Inflation hat in den vergangenen Wochen noch einmal drastisch angezogen. (APA, 11.12.2016)