Mikaela Shiffrin spielte wieder einmal die erste Geige.

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Sestriere – Mikaela Shiffrin hat der Müdigkeit ein Schnippchen geschlagen und ihre Serie im Slalom fortgesetzt. Die US-Amerikanerin gewann am Sonntag in Sestriere und holte sich den sechsten Slalomsieg in Folge bzw. den elften en suite bei Weltcup-Rennen, zu denen sie angetreten ist. Verletzungsbedingt pausierte Shiffrin ja vergangene Saison zwischenzeitlich.

Neun Rennen, kein Stockerlplatz

Bei ihrem 23. Weltcupsieg setzte sich die 21-jährige Olympiasiegerin und Weltmeisterin 1,09 Sekunden vor der Slowakin Veronika Velez Zuzulova und 1,21 vor der Schweizerin Wendy Holdener durch. Beste Österreicherin wurde Bernadette Schild als Zehnte (2,75). Für die Österreicherinnen gab es damit auch im neunten Saisonrennen keinen Stockerlplatz.

Shiffrin hatte im ersten Durchgang als Halbzeitführende nur 12/100 Sekunden Vorsprung auf Velez Zuzulova, mit ebenfalls Laufbestzeit im zweiten baute sie diesen deutlich aus. "Der erste Lauf war perfekt für mich. Im zweiten hab ich im unteren Teil keinen guten Rhythmus gefunden", erklärte Velez Zuzulova. "Ich kämpfe weiter, um sie in dieser Saison abzufangen", meinte sie zu Shiffrin. Das will auch Holdener tun, die über Bauchweh und Müdigkeit klagte und "happy" war, sich ins Ziel gekämpft zu haben.

Am Samstag hatte Shiffrin auch im Riesentorlauf zur Pause geführt, fiel dann aber auf Rang sechs zurück. Müdigkeit machte sie dafür verantwortlich, denn erstmals versucht sich Shiffrin in diesem Winter in allen Disziplinen und hat daher mehr Reise-, Trainings- und Rennstress. Mit freiem Skifahren stellte sie sich auf den Slalom ein, wie sie im ORF-Interview erklärte. "Ich habe dieses Gefühl mit ins Rennen genommen. Ich habe die Müdigkeit weggeschoben, aber auch versucht, mich vor den Durchgängen zurückzuziehen."

Shiffrin 105 Punkte vor Gut

Sie wird daher die Rennen kommende Woche in Val d'Isere – Abfahrt, Super-G, Kombination – auslassen und eröffnet so Lara Gut die Möglichkeit, ihre nun 105 Punkte Rückstand in der Weltcup-Gesamtwertung wettzumachen und in Führung zu gehen. Die Schweizerin wurde im Slalom 28., bei nun 17 Versuchen seit 2008 punktete sie zum zweiten Mal.

Weiter um das erste Podest in diesem Winter kämpfen müssen die Österreicherinnen. Nachdem sie am Samstag als 16. im Riesentorlauf erstmals in ihrer Karriere in dieser Disziplin gepunktet hatte, erreichte Bernadette Schild im Slalom nach Platz acht in Killington ihr zweites Top-Ten-Ergebnis in diesem Winter.

"Zwei Ergebnisse an einem Wochenende hatte ich noch nie, glaube ich. Es waren heute wieder zwei solide Läufe heute. Es ist noch nicht so, dass ich komplett loslassen kann. Ich bin noch nicht so mutig, dass ich mich komplett auf mein Können verlassen kann", sagte die 26-Jährige.

Katharinas als Nachwuchshoffnungen

Die im ersten Lauf ex aequo auf Platz 16 gelegenen Katharina Truppe (+3,58) und Katharina Gallhuber (3,88) belegten in der Endabrechnung die Ränge 16 und 17. "Wir tasten uns immer mehr heran. Wir machen immer einen Schritt vorwärts", sagte Truppe, die mit den Rängen 15, 15 und 16 heuer Österreichs konstanteste Slalomläuferin ist. Gallhuber war "supperhappy mit dem Ergebnis".

Katharina Huber qualifizierte sich mit Startnummer 48 für den zweiten Durchgang und verbesserte sich im zweiten Lauf mit der zehntbesten Zeit vom 28. auf den 20. Rang (4,36). Die 21-jährige Niederösterreicherin machte zum vierten Mal in ihrer Karriere Weltcuppunkte.

Kirchgasser im ersten Lauf gestürzt

Mit Elisabeth Kappaurer, Julia Grünwald, Stephanie Brunner, Chiara Mair und Michaela Kirchgasser waren fünf der zehn Österreicherinnen im ersten Durchgang ausgeschieden, Katharina Liensberger hatte als 32. das Finale knapp verpasst. Kirchgassser stürzte und landete im Netz, blieb aber unverletzt. "Gott sei Dank ist nichts passiert, es wird schon wieder mal weitergehen. Ich nehme das Positive mit, dass ich oben dabei war", sagte die Salzburgerin, die im Riesentorlauf nur 18. und ein bisschen ratlos war. (APA, 11.12.2016)