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Jedes zweite Taxi zwischen dem Flughafen Schwechat und Wien fährt leer. Schlecht für die Umwelt aber gut für den Markt.

Foto: Reuters

Erstaunlich, wie freie Märkte mit der darin gedeihenden Kreativität immer wieder kontraproduktive Akzente in Sachen Umweltschonung generieren. Da wird auf der einen Seite mit größtem Aufwand und Kapitaleinsatz um die Verringerung von Energieverbrauch und Schadstoffausstoß gekämpft, während auf der anderen Seite im Namen des freien Marktes gerade wieder Geschäftsmodelle entstehen, die längerfristig alles andere als ressourcenschonend sind.

ÖBBus

Die jüngsten Hervorbringungen dieser Art sind die sogenannten Fernbusse. Das Argument, die Umweltbilanz sei viel besser als beim Pkw, ist richtig, aber nur auf den ersten Blick. Schon auf den zweiten Blick droht umwelttechnisches Ungemach. Diese Busflotten stellen eine gnadenlose Konkurrenz für die Eisenbahn dar, und das Unverständliche daran: Die ÖBB engagiert sich jetzt auch noch selbst in diesem Bereich. Das sieht aus wie ein Selbstmordattentat, wo man höchstens noch spekulieren kann, dass die ÖBB-Busse mit ihren Dumpingpreisen die ganze Branche ruinieren.

Die Busse erscheinen insofern nicht sinnvoll, als sie kaum Gäste aus den Autos rausholen, sondern eher der Eisenbahn Fahrgäste wegnehmen.

Leere Taxis

Aber auch das Gegenteil von Kreativität und freiem Markt schützt nicht vor gnadenloser Ressourcenverschwendung: Immer noch ist es in Stein gemeißelt, dass jedes zweite Taxi zwischen Flughafen Schwechat und dem Rest der Welt leer unterwegs ist, weil ein Schwechater Taxifahrer niemanden von Wien zum Flughafen führen darf und umgekehrt. (Rudolf Skarics, 14.12.2016)