Als Wintermuffel bringt mich selbst die geballte Marketingkraft Österreichs Skigebiete nicht auf den Sessellift. Heißt aber nicht, dass ich mich auch theoretisch vor den Reizen des Alpinsports sträube. Mich virtuell mit den Skien oder dem Wingsuit den Berg hinunter zu stürzen, hat mir immer schon ein wohliges Gefühl in der Magengegend beschert. Martin schimpfte sich in einem früheren Leben sogar Snowboarder und hat nebenbei sogar Zeit gefunden – zu meiner und wohl unser aller Überraschung – scheinbar jedes je erschienenes Genrewerk zu zocken. Kurzum: Wir haben uns wahnsinnig gefreut auf "Steep" – das erste Wintersportspiel mit Blockbusterambitionen seit Ewigkeiten und wie geschaffen für Extremsportfeiglinge wie uns. Es sieht traumhaft aus und bietet ein hervorragendes Fahr- und Fluggefühl. Der Haken: Schon nach wenigen Stunden beschleicht einen das Gefühl, dass es an Ideen für die Langzeitmotivation fehlt. Somit passt "Steep" leider auch ganz gut ins große Feld der noch ausbaufähigen Open-World-Sandkisten. Aber zumindest als Fundament für ein potenzielles Mekka des Winterzaubers kann es uns fesseln. So schön ist man virtuell noch nie virtuelle Berge hinab gebrettert und schlägt man am Ende doch am Felsen auf, wartet auf einen schon das nächste Leben. (zw, 10.12.2016)

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"Steep" ist ab 12 Jahren für PC, PS4 und Xbox One erschienen. UVP: ab 59,99 Euro