Jetzt sind es also schon drei. Und ein vierter Exgeneral könnte womöglich bald dazukommen, sollte sich Donald Trump doch noch für David Petraeus als künftigen Außenminister der USA entscheiden. Der designierte Präsident greift auf der Suche nach Personalreserven für seine Regierung schon bisher stärker auf das US-Militär zurück als alle Vorgänger seit den 1870er-Jahren.

Das macht vielen Angst vor einem Anwachsen des Einflusses, den US-Militär und Rüstungslobby auf die Politik haben. Und davor, dass das Außenministerium gegen das Pentagon weiter an Einfluss verlieren könnte. Und vor Konkurrenz zwischen den Sparten des Verteidigungsapparats.

Im Sonderfall Trump stellt sich aber auch die Frage nach der Alternative. Vielleicht muss man doch ein bisschen froh sein über seine Begeisterung für Männer in Uniform – angesichts der rechten Publizisten, Jasager, Banker und schattigen Lobbyisten, die der künftige Herr über das US-Nukleararsenal bisher sonst in sein Kabinett bestellt hat.

Angesichts schräger Personalien wie Sicherheitsberater Michael Flynn (auch er ein Exgeneral) ist Gegengewicht in Form nüchterner Militärs wie des designierten Verteidigungsministers James Mattis und Heimatschutzministers John Kelly die am wenigsten schlechte Wahl. Sie bringen immerhin strategisches Denken mit. Und sie wissen aus eigener Anschauung, welche fatalen Folgen es haben kann, die US-Kriegsmaschinerie in Gang zu setzen. (Manuel Escher, 8.12.2016)