Boulder– Die Nasa-Raumsonde Cassini befindet sich in der letzten Phase ihrer langjährigen Mission: In ziemlich genau einem dreiviertel Jahr soll sie kontrolliert auf den Saturn stürzen. Doch bis zu diesem spektakulären Finale sind noch zahlreiche Aufnahmen des Gasriesen und seiner Ringe in bisher unerreichter Qualität zu erwarten.

Nach einer Kursänderung vergangene Woche schickte Cassini nun erste Bilder aus ihrem neuen Orbit. Zu sehen ist Saturns nördliche Hemisphäre samt des rotierenden sechseckigen Polarwirbels am Nordpol des Planeten, der bereits 1980 von der Voyager-Mission entdeckt wurde. Das Hexagon rotiert alle 10 Stunden 39 Minuten und 24 Sekunden einmal um sich selbst.

Collage von Cassini-Aufnahmen der nördlichen Saturnhemisphäre aus einer Entfernung von etwa 640.000 Kilometern.
Foto: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Prächtiger Planet

Die neusten Aufnahmen stammen vom 2. und 3. Dezember. Insgesamt 20 Mal soll die Sonde in den kommenden Wochen den F-Ring des Saturns passieren und sich zudem immer weiter aus der Bahnebene der Saturnringe und -monde entfernen, bis sie schließlich aus einem Winkel von 60 Grad auf das Ringsystem blickt.

Noch näher (Distanz: 390.000 Kilometer).
Foto: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

"Es ist der Anfang vom Ende unserer historischen Erforschung des Saturns", sagte Carolyn Porco vom Cassini Imaging Team am Space Science Institute in Boulder, Colorado. Und fügte pathetisch hinzu: "Diese und die noch kommenden Aufnahmen zeugen davon, welch kühnes und gewagtes Abenteuer um den prächtigsten Planeten des Sonnensystems wir unternommen haben." Die nächste Ring-Passage ist für den 11. Dezember geplant. (red, 7. 12. 2016)