Wien – Die Zähne von Haifischen und ihre Hautschuppen sind sehr ähnlich aufgebaut – und das ist kein Zufall. Ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung hat nun herausgefunden, dass beide Strukturen aus dem selben Entwicklungsprogrammen hervorgingen. Die Zähne entstanden demnach, indem die Vorlagen von Schuppen und Geschmacksknospen kombiniert wurden.

Die Wissenschafter um Gareth Fraser von der Universität Sheffield – darunter auch Brian Metscher vom Department für Theoretische Biologie der Universität Wien – haben die genetischen Netzwerke untersucht, die für die Entstehung der Haizähne und ihrer Hautschuppen, den sogenannten Dentikeln, nötig sind. Dentikel bestehen so wie Zähne aus einer knochenartigen Substanz (Dentin) sowie einer Schmelzschicht. Sie bedecken die Haut der Fische und schützen sie vor Verletzungen.

Gemeinsame Ursprünge

Viele Entwicklungsmodule zum Aufbau der Zähne und Dentikel sind ursprungsgleich, berichten die Forscher im Fachmagazin "PNAS". An den Anfangsstadien der Zähne wären aber auch Module beteiligt, mit denen Geschmackszellen hervorgebracht werden, zum Beispiel ein Genregulator namens Sox2. "Wir glauben, dass die Zähne durch eine Kombination der genetischen Netzwerke entstanden sind, mit denen Dentikel auf der Haut und Geschmacksknospen in der Mundhöhle gebildet werden", meinen die Forscher. (APA, 26. 12. 2016)