Der IT-Branchenverband Bitkom weist nach den Hackerangriffen gegen die Deutsche Telekom Forderungen aus der Politik nach einer Firmenhaftung zurück. "Der Fensterbauer haftet auch nicht, wenn in eine Wohnung eingebrochen wird oder der Hersteller von Fahrradschlössern für den Diebstahl von Fahrrädern", sagte Bitkom-Geschäftsleiterin Sicherheit und Datenschutz, Susanne Dehmel, am Mittwoch.

Leer

Eine Produkthaftung für IT-Produkte laufe weitgehend ins Leere. Die Sicherheit hänge in diesem Bereich nicht nur vom Produkt, sondern einer Vielzahl von Faktoren ab – bis hin zu individuellen Fehlern. Am Dienstag hatte die SPD eine Produkthaftung gefordert, die auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière erwägt.

Es müsse darum gehen, das Sicherheitsniveau im digitalen Raum insgesamt zu erhöhen, erklärte der Branchenverband. Dazu gehöre, dass die Wirtschaft möglichst sichere Produkte anbiete und das Sicherheits-Bewusstsein der Anwender geschärft werde. Die Hersteller hätten in den vergangenen Jahren ihre Produkte immer weiter verbessert. "Müssten sie die Verantwortung für kriminelle Cyberangriffe übernehmen, könnten seriöse Anbieter ihre Produkte im deutschen Markt nicht mehr anbieten", sagte Dehmel. Damit wären Tür und Tor für Billigstanbieter geöffnet, die nicht in die Verantwortung genommen werden könnten. "Dies würde im Ergebnis nicht zu mehr, sondern zu weniger Sicherheit führen." (APA, 30.11. 2016)