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Auch für den eigenen Facebook-Account wird ein schneller Weg zur Entfernung geboten.

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Im Internet finden sich zahlreiche Plattformen und Portale, die mit allen erdenklichen Services locken. Vom Social Network über den Streaming-Anbieter bis hin zu Messengern wird alles geboten. Dass man sich für einen Dienst anmeldet, ihn aber letztlich kaum benutzt, kennen viele Nutzer nur zu gut. Die Übersicht behalten, ist aber nicht ganz einfach. Und dann passiert es auch, dass man das eine oder andere Angebot nicht mehr nutzen mag. Etwa weil der Freundeskreis auf eine andere Plattform gezogen ist, die Nutzungsbedingungen unzumutbar geworden sind oder schlicht kein Bedarf am jeweiligen Service mehr besteht.

Während viele Seiten zwar schon auf der Startseite einen auffälligen "Anmelde"-Button platzieren, wird die Suche nach der Möglichkeit zur Deaktivierung oder Schließung des eigenen Kontos zur Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Das schwedische Projekt Deseat.me will hier nun aushelfen. Wer wissen möchte, wo er überall angemeldet ist und nach einer schnellen Möglichkeit zum Ausstieg sucht, soll hier fündig werden.

Scannt lokale Daten

Dazu scannt Deseat eine Reihe von verschiedenen Angeboten, wofür allerdings ein Login über Googles verschlüsselte Oauth-Schnittstelle erforderlich ist, die wiederum ein Google-Konto voraussetzt. Abgefragt werden dabei die eigene Identität auf Google sowie die E-Mail-Adresse, die anschließend mit lokalen Browserdaten abgeglichen werden.

Treffer – beim Selbsttest stolze 228 – werden anschließend vom Nutzer abgearbeitet. Es lässt sich auswählen, bei welchem Services und Infomails man registriert bleiben möchte, und welche in die "Löschungswarteschleife" gehen. Dienste, deren Löschweg bei Deseat bereits eingespeichert ist, lassen sich hier abmelden.

Das Tool dient letztlich nur als Übermittler des Löschwunsches und führt bei den ausgewählten Einträgen zur Löschseite. Hat man sich abgemeldet, kann man den Eintrag aus dem "Delete Queue" streichen. Alle noch nicht unterstützten Plattformen bleiben zur eigenen Evidenz in der Liste. Offensichtliche fehlerhafte Ergebnisse lassen sich ebenfalls markieren.

Gut, um Übersicht zu schaffen

Im Grunde handelt es sich sich bei Deseat also um eine sinnvolle Erweiterung des Cookie-Managements von Browsern. Nicht erkannt werden jedoch Services, für deren Login keine Cookies mehr vorhanden sind bzw. auf die man nicht auch per Google-Login zugreift.

Wer Accounts bei bekannteren Plattformen hat oder eine Übersicht über die eigenen "Karteileichen" haben möchte, findet hier ein prinzipiell sinnvolles Werkzeug vor. Bis man sich damit aber weitgehend selber "aus dem Internet löschen" kann, sind aber noch einige Ausbaustufen notwendig. (gpi, 29.11.2016)