Expräsident Wiktor Janukowitsch sagte in Rostow am Don aus.

Foto: APA/AFP/Savilov

Kiew – Der ukrainische Expräsident Wiktor Janukowitsch hat per Videoschaltung aus seinem russischen Exil zum Tod von prowestlichen Demonstranten in Kiew im Februar 2014 ausgesagt. "Ich war gegen die Anwendung von Waffen. Ich konnte keine Befehle zur Anwendung von Waffen geben", antwortete der 66-Jährige am Montag als Zeuge auf Fragen eines Gerichts in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Dort sind fünf ehemalige Polizisten wegen der tödlichen Schüsse auf dutzende Regierungsgegner bei Protesten im Zentrum von Kiew anklagt. Insgesamt wurden bei den gewaltsamen Zusammenstößen vor fast drei Jahren mehr als 100 Menschen getötet, darunter mindestens 17 Polizisten.

Blutvergießen vermeiden

Janukowitsch sagte weiter, er habe Blutvergießen um jeden Preis vermeiden wollen und sich dafür auch mit Vertretern des radikalen Teils der Protestierenden getroffen. Ihm droht weiterhin eine Anklage in dem Fall. Janukowitsch war nach seinem Sturz nach Russland geflohen. Kurz nach dem turbulenten Regierungswechsel in Kiew verleibte sich Russland die Halbinsel Krim ein. Bis heute bekämpfen sich Einheiten der Ukraine und moskautreue Separatisten im Donbass.

Auslöser der Proteste auf dem Maidan (Unabhängigkeitsplatz) in Kiew war eine Entscheidung der Regierung Janukowitsch vom November 2013. Sie stoppte damals eine engere Anbindung an die Europäische Union. (APA, 28.11.2016)