Die Achterbahn-Fahrer sind nur mit einem Handtuch bekleidet, heißes Wasser schwappt in hohem Bogen aus der Gondel. Auch in der Seilbahn und diversen Karussells baden die Gäste, an der Schießbude erschwert heißer Dampf die Sicht: Die für ihre heißen Quellen (Onsen) berühmte japanische Stadt Beppu will Touristen mit einer Mischung aus Freizeitpark und klassischem Badevergnügen anlocken.

Derzeit ist es nur ein Youtube-Video, das im Internet Furore macht, doch die Idee könnte Wirklichkeit werden. "Spamusement" nennt die Stadt auf der südlichen Hauptinsel Kyushu ihre Projektidee, eine Verschmelzung der Wörter Spa und Amusement. Sollte das Video mehr als eine Million Mal angeklickt werden, werde das "Spamusement" Realität, verspricht darin Beppus Bürgermeister Yasuhiro Nagano in Anzug und Krawatte mit den Füßen im heißen Wasser.

Das Internet herausgefordert

Innerhalb weniger Tagen wurde es schon fast 1,8 Millionen Mal angeschaut. Es sei jedoch ungewiss, ob der geplante Amusementpark am Ende exakt so aussehen wird wie in dem Video, sagte ein Sprecher der Tourismusabteilung der Zeitung Japan Times.

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Zum Beispiel seien Fragen zur Sicherheit noch ungeklärt. Auch müsse man prüfen, ob man überhaupt heißes Wasser in eine Achterbahngondel laufen lassen könne, hieß es. Was außerdem, wenn jemand ausrutscht oder einem Gast das Handtuch herunterrutscht und er plötzlich nackt da steht?

In einem traditionellen japanischen Onsen ist man außer einem Handtuch normalerweise unbekleidet. Ein Sondergremium solle sich mit der Ausarbeitung eines Konzepts für die geplante Freizeitanlage befassen, hieß es. Das Video wurde dem Bericht zufolge im Beppu Rakutenchi Amusementpark gedreht. (APA, DPA, 28.11.2016)