Rom/Turin/Genua – Unwetter mit heftigen Regenfällen, die seit Tagen über mehreren Regionen Italiens niedergehen, haben bisher ein Menschenleben gefordert. Darüber hinaus wurden drei Personen vermisst. In Ligurien wurde die Leiche eines Fischers geborgen, der seit Mittwoch vermisst war.

Ein 70-jähriger Pensionist stürzte am Freitag in den Fluss Albona in der piemontesischen Ortschaft Perosa Argentina nördlich von Turin. Er wurde am Samstag noch gesucht. Zwei Personen wurden wegen Unwettern auf Sizilien vermisst.

3.000 müssen flüchten

In vier Tagen fiel über Ligurien und Piemont so viel Regen wie sonst in sechs Monaten. 3.000 Menschen mussten in Moncalieri, einer Gemeinde nahe Turin, ihre Wohnungen verlassen, nachdem der Fluss Chisola über die Ufer getreten und in die Wohnungen mehrerer Teile der Ortschaft eingedrungen war, berichteten italienische Medien am Samstag. Etliche Schulen und Betriebe waren am Freitag im Piemont aus Sicherheitsgründen geschlossen geblieben, darunter die Produktionswerke des Süßwarenherstellers Ferrero in Alba und des Komponentenbauers Magneti Marelli in Venaria.

In der Gemeinde Garessio im Piemont, in der der Fluss Tanaro über die Ufer getreten war, wurden Geschäfte und Lokale überflutet, auch die Hauptstraße ist unpassierbar. 400 Personen mussten aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen, 250 in der Provinz Cuneo und die restlichen im Raum von Turin. Der Fluss Tanaro trat in der Provinz Asti an mehreren Stellen über die Ufer und überschwemmte Teile des Bormida-Tals. In Asti kam es zu Problemen mit der Wasserversorgung. In Turin wurde mit Sorge der Pegel des Flusses Po beobachtet, der einen Meter über die Sicherheitsgrenze stieg.

Auch in Sizilien regnete es heftig. Ein Bauer wurde in der Nähe der Stadt Agrigent vermisst, möglicherweise rissen die Wassermassen sein Auto mit, berichteten italienische Medien. Auch ein 74-jähriger Geschäftsinhaber aus Messina, der mit dem Scooter nach Hause fahren wollte, wurde vermisst. Der Bürgermeister von Messina, Renato Accorinti, verordnete wegen der heftigen Niederschläge die Schließung der Geschäfte.

Die Verbindungen zwischen Sizilien und den Äolischen Inseln waren wegen des Schlechtwetters vorübergehend unterbrochen. In der kalabresischen Provinz Crotone mussten zehn Familien wegen Überschwemmungen evakuiert werden. (APA, 26.11.2016)