Schoko essen, und die Menstruationsbeschwerden verschwinden.

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Der dieswöchige Begriff ist lediglich ein Vorschlag. Was er umschreibt, muss sich erst durchsetzen, doch allein die Hoffnung (und der Appetit) darauf rechtfertigt, dass man sich darüber Gedanken macht, denn es handelt sich um eine Weltsensation. Es ist so: Ein Pâtissier – so eine Art Schokoladenedelwinzer – hat eine Schokolade kreiert, die gegen Menstruationsbeschwerden helfen soll. Treten diese auf, einfach Schoko essen, und alles wird wieder gut.

Eine medizinische Schokolade also, daher die Schöpfung Schokomed. Im Handel trägt das Produkt den etwas fantasielosen Namen Frauenmond. Ungeachtet dessen frohlocken Naschkatzen und -kater auf der ganzen Welt. Zumal nicht irgendein Kakaobohnenpanscher aus einem unaussprechlichen Schurkenstaat dieses Rezept erfunden hat, sondern ein quasi per Geburt mit Expertise ausgestatteter Schweizer. Seine Innovation beflügelt die Fantasie: Wie könnte es auf diesem Gebiet weitergehen?

Toll wäre natürlich eine Schokolade gegen Zahnschmerzen. Nougat forte. Oder eine Schokolade, die gegen Bauchweh hilft, wenn man zu viel Schokolade gegessen hat.

Rein pädagogisch stellte diese Erfindung Eltern natürlich vor bisher nicht gekannte Herausforderungen. Wenn das Kind beständig Schokolade verinnerlicht, weiß man nicht: Ist es krank oder bloß fettsüchtig?

Der Durchbruch von Schokomed führte wohl auch zu neuen Praxisgemeinschaften unter Ärzten. Wegen der erhöhten Kariesgefahr böte sich an, in jede Gemeinschaftspraxis mindestens einen Dentisten hereinzunehmen: "Hier Ihr Rezept – und die Überweisung zum Zahnarzt danach."

Die Zutaten der Schmerzensschokolade sind natürlich geheim. Nur so viel weiß man, sie beinhaltet Kräuter und Gewürze, und der Hersteller arbeitet, angeblich, an einer Noisette gegen Potenzstörungen. Doch Ärzte und Apotheker warnen vor möglichen unerwünschten Nebenwirkungen. Es könnte sein, dass Patienten ihre Unbefangenheit gegenüber dem Wort Gewürzständer verlieren. (flu, 27.11.2016)