Washington/Budapest – Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump telefoniert. "Er hat mich nach Washington eingeladen", sagte der rechtskonservative Budapester Regierungschef in einem Interview mit der Tageszeitung "Vilaggazdasag". "Ich sagte zu ihm, dass ich schon lang nicht mehr da war, weil man mich dort als schwarzes Schaf behandelt hat. Er antwortete lachend, dass es ihm auch so erging", schilderte Orbán in seinen Worten den Verlauf des Telefongesprächs.

Der Ungar war der einzige Regierungschef eines EU-Landes, der den Wahlsieg Trumps euphorisch begrüßte. Die EU und bisher auch die USA werfen ihm einen autoritären Regierungsstil vor. Orbán hat sein Land mit Zäunen gegenüber Flüchtlingen abgeschottet und pflegt eine ähnliche Rhetorik im Hinblick auf Migration wie Trump.

Der scheidende US-Präsident Barack Obama, der seit 2009 im Amt ist, war mit dem seit 2010 regierenden Orbán kein einziges Mal auf bilateraler Ebene zusammengekommen. Im Hinblick auf die Präsidentschaft Trump zeigte sich Orbán weiter zuversichtlich. "Er wird ein US-Präsident sein, der ideologisch nicht gebunden ist und den Erfolg, Effizienz und Ergebnisse viel mehr interessieren als politische Theorien", meinte Orbán in dem Zeitungsinterview. "Das begünstigt uns, da die Fakten für uns sprechen." (APA, 25.11.2016)