Australiens Regierung wollte die Einkünfte von jungen Ausländern, die auf besonderen Visa zum Jobben und Reisen nach Australien kommen, mit 19,5 Prozent besteuern.

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Sydney – Australiens geplante Steuer für jobbende Rucksacktouristen sorgt im Parlament für Ärger. Die Regierung wollte die Einkünfte von jungen Ausländern, die auf besonderen Visa zum Jobben und Reisen nach Australien kommen, mit 19,5 Prozent besteuern. Bauernverbände, Geschäfte und Restaurants hatten vergeblich dagegen protestiert.

Am Donnerstag versuchte die zweite Parlamentskammer mit vereinten Kräften der Oppositionsparteien, die Steuer auf 10,5 Prozent zu drücken, doch das Abgeordnetenhaus legte ein Veto ein.

Angewiesen auf Erntehelfer

Die konservative Regierung drohte, zu ihrem ursprünglichen Plan einer 32,5 Prozent-Besteuerung zurückzukehren, wenn der Senat den 19,5-Vorschlag nicht annehme. Weil Bauernverbände sagten, sie seien auf Erntehelfer angewiesen und ihre Jobs seien zu unattraktiv, wenn darauf hohe Steuern gezahlt werden müssten, hatten sie sich zu der Reduzierung bereit erklärt.

Australien vergibt im Jahr etwa 225.000 spezielle "Work and Travel"-Visa. Bisher mussten die jobbenden Backpacker auf die ersten 18.000 australischen Dollar (12.592,70 Euro) keine Steuern zahlen. Die meisten verdienten weniger. Auch Australier zahlen auf einen Verdienst bis zu der Höhe keine Steuern. (APA, dpa, 24.11.2016)