Paris – Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) steht nach Einschätzung französischer Ermittler hinter einem vereitelten Anschlag. Staatsanwalt Francois Molins sagte am Freitag in Paris, vier am Wochenende in Straßburg festgenommene Männer hätten für den 1. Dezember ein Attentat geplant.

Bei ihnen seien Dokumente gefunden worden, die sie klar als IS-Anhänger auswiesen. Zudem gebe es Hinweise auf einen Auftraggeber in der syrisch-irakischen Region.

Die Straßburger Gruppe habe verschiedene Ziele in Paris und Umgebung ausgekundschaftet, sagte Molins weiter. Aus Ermittlerkreisen hatte es zuvor geheißen, darunter seien unter anderem das Disneyland östlich der Hauptstadt, der Weihnachtsmarkt auf den Champs-Elysees, eine Metrostation sowie Cafes gewesen.

Hinweise auf IS-Mitgliedschaft

Bei den Mitgliedern des sogenannten "Straßburger Kommandos" wurden laut Molins Waffen gefunden. Zudem seien die Behörden auf Schriften gestoßen, die auf eine Mitgliedschaft der französischen Staatsbürger beim IS hindeuteten und den Märtyrertod glorifizierten.

Festgenommen wurde auch ein marokkanischer Staatsbürger in Marseille. Er wollte sich nach Einschätzung der Ermittler ebenfalls Waffen beschaffen. Molins sagte, er sei nicht in direktem Kontakt mit der Straßburger Gruppe gestanden, es gebe aber einen gemeinsamen Auftraggeber im Irak oder in Syrien. Dieser habe mit den Verdächtigen über verschlüsselte Nachrichten kommuniziert.

Die fünf Männer im Alter von 35 bis 46 Jahren wurden einem Richter vorgeführt. Ihnen wird die Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Die IS-Miliz hat sich unter anderem zu den Attentaten vom November 2015 in Paris bekannt, bei denen 130 Menschen getötet wurden. (APA, 25.11.2016)