Für die Salzburger gilt es am Donnerstag oder spätestens in der letzten Runde der Gruppenphase an Krasnodar vorbeizukommen, sonst ist der Aufstieg ins Sechzehntelfinale ein Ding der Unmöglichkeit.

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Salzburg/Krasnodar – Red Bull Salzburg will in der Europa League die Hoffnung auf ein echtes Endspiel um den Aufstieg aufrechterhalten. Nach drei Niederlagen zu Beginn winkt dem Meister nun sogar der Sprung auf Platz zwei. Dafür müsste am Donnerstag (19 Uhr, live Sky, derStandard.at überträgt live) beim FK Krasnodar ein Sieg her.

Das Selbstvertrauen ist derzeit groß. "Weitermarschieren" wolle man, sagte Flügelspieler Stefan Lainer nach dem verdienten 2:1 gegen Rapid. Am besten in der brandneuen, 35.000 Zuschauer fassenden Arena von Krasnodar. "Eigentlich haben wir nichts zu verlieren, denn nach den drei Niederlagen waren wir schon so gut wie ausgeschieden. Jetzt haben wir uns die Möglichkeit erarbeitet, Geschichte zu schreiben", meinte indes Trainer Oscar Garcia vor dem Abflug nach Südrussland.

Noch nie habe es eine Mannschaft in der Europa League geschafft, nach drei Niederlagen in den ersten Gruppenspielen die Wende zu schaffen, betonte der Spanier. "Dafür sind wir bereit, brauchen aber auch in Krasnodar eine perfekte Performance." Die gelang zuletzt beim 2:0 in Nizza.

Einfache Rechnung

Frankreichs Spitzenreiter haben die Salzburger in der Tabelle hinter sich gelassen. Hinter dem bereits im Sechzehntelfinale stehenden makellosen Schalke 04 liegt Krasnodar mit sechs Zählern auf Rang zwei. Um die Russen zu überholen, müsste Salzburg im erst Anfang Oktober eröffneten Stadion des Gegners zumindest zwei Tore erzielen. Das Hinspiel in Salzburg entschied Krasnodar mit 1:0 für sich, es gilt die Auswärtstorregel.

Gelingt Salzburg ein Sieg, wird der letzte Spieltag im Fernduell entschieden. Am 8. Dezember gastiert Schalke in Wals-Siezenheim, Krasnodar ist in Nizza im Einsatz. Salzburgs Linksverteidiger Andreas Ulmer erhofft jedenfalls "ein echtes Finalspiel in einer vollen Red-Bull-Arena". Dann könnte der fünfte Einzug in die K.-o.-Phase im sechsten Antreten in der Europa League noch gelingen.

Um das zu ermöglichen, wird Ulmer wie seine Nebenleute gefordert sein. Krasnodar hatte in den ersten drei Heimspielen der laufenden Europacup-Saison jeweils mindestens drei Tore erzielt, ehe es zuletzt mit einem 0:1 gegen Schalke einen Rückschlag setzte. In der Meisterschaft siegte der Tabellenfünfte am Wochenende gegen Jekaterinburg zu Hause mit 3:0. "Es wird ein schweres Spiel, aber unser Vorteil ist, dass wir daheim antreten", meinte Krasnodars Trainer Igor Schalimow.

Ohne Soriano und Laimer

Geht es nach den Wünschen der Salzburger, sollen die Russen jedoch vor der Offensivkraft der Gäste in die Knie gehen. Der verletzte Torjäger Jonatan Soriano ging gegen Rapid nicht ab, Munas Dabbur vertrat den Spanier an vorderster Front bestens. Der Israeli dürfte im Verbund mit Fredrik Gulbrandsen auch in Südrussland stürmen. Nizza-Doppeltorschütze Hwang Hee-chan ist nach einer Oberschenkelverletzung noch nicht voll fit.

Fraglich war auch der Einsatz von Marc Rzatkowski, der aufgrund einer Erkrankung bereits am Wochenende fehlte. Fix vorgeben muss Salzburg Arbeitsbiene Konrad Laimer, der nach seiner dritten Gelben Karte im laufenden Bewerb eine Sperre absitzen muss. An seiner Stelle könnte Josip Radosevic im Mittelfeld beginnen. Mit im Flieger saß nach monatelanger Verletzungspause auch Rechtsverteidiger Christian Schwegler.

Die russische Kälte wird den Bullen jedenfalls erspart bleiben. Krasnodar liegt nahe am Schwarzen Meer in der submediterranen Klimazone. Donnerstagabend werden Temperaturen im knapp positiven Bereich erwartet. (APA, 23.11.2016)

Europa League, Gruppe I, 5. Runde, Donnerstag

FK Krasnodar – Red Bull Salzburg
Stadion Krasnodar, 19 Uhr, live Sky, SR Liran Liany (ISR)

Mögliche Aufstellungen:

Krasnodar: Krizjuk – Jedrzejczyk, Naldo, Granqvist, Petrow – Kabore, Achmedow, Pereyra – Podberezkin, Ari, Joaozinho

Ersatz: Sinizin – Kaleschin, Gasinski, Eboue, Torbinski, Ismailow, Smolow, Laborde

Es fehlt: Mamajew (Knieverletzung)

Salzburg: Walke – Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer – Lazaro, Samassekou, Radosevic, Berisha – Gulbrandsen, Dabbur

Ersatz: Stankovic – Upamecano, Schwegler, Wisdom, Rzatkowski, Minamino, Yabo, Hwang

Es fehlen: Laimer (gesperrt), Soriano, Wanderson (beide Oberschenkelverletzung), Prevljak (Knie)