Tel Aviv – Israelische Archäologen sind bei Ausgrabungen östlich von Tel Aviv auf eine einzigartige, 3800 Jahre alte Tonfigur gestoßen. Die Skulptur zeigt einen sehr detailreich ausgeführten sitzenden Menschen in Denkerpose und ist Teil eines Tongefäßes. Der rund 18 Zentimeter hohe Krug sei in der Stadt Yehud entdeckt worden, teilte die Israelische Altertumsbehörde (IAA) am Mittwoch mit.

Foto: IAA

"Das Level der Präzision und die Aufmerksamkeit für das Detail, um diese fast 4.000 Jahre alte Skulptur herzustellen, ist extrem beeindruckend", sagte der Direktor der Ausgrabung, Gilad Itach. "Der Hals des Kruges diente als Basis, um den oberen Teil der Figur zu formen." Anschließend seien die Arme, die Beine und das Gesicht hinzugefügt worden.

Das Gefäß aus der mittleren Bronzezeit wurde bei Ausgrabungen im Oktober buchstäblich am letzten Grabungstag freigelegt. In Zukunft soll an der Stelle ein Wohnhaus entstehen. Der Krug war in zahlreiche Scherben zerbrochen gewesen und wurde in den Laboren der Altertumsbehörde wieder zusammengesetzt. Die Siedlung, dürfte aufgrund bisheriger Funde mindesten 6.000 Jahre alt sein.

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Die Archäologen fanden zudem andere Gefäße und Metallgegenstände, wie Dolche, Pfeilspitzen, ein Teil einer Axt sowie Schafsknochen und mutmaßliche Eselsknochen. Itach geht davon aus, dass es sich dabei um Grabbeigaben für die Beerdigung eines wichtigen Mitglieds der Gemeinschaft handelte. "Soweit ich weiß, wurde eine solch reiche Menge an Grabbeigaben, die auch solch ein einzigartiges Gefäß beinhaltet, in diesem Land noch nie entdeckt", sagte Itach. (APA, red, 23.11.2016)