Damaskus – Die Zahl der in Syrien unter Belagerungszustand lebenden Menschen hat sich nach UN-Angaben innerhalb eines halben Jahres verdoppelt. Fast eine Million Menschen lebten derzeit im Belagerungszustand, sagte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Stephen O'Brien, am Montag vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York.

Vor sechs Monaten seien es noch weniger als 500.000 Menschen gewesen, deren Städte und Dörfer belagert wurden.

Laut O'Brien leben derzeit 974.080 Menschen in belagerten Städten und Dörfern, vor sechs Monaten betrug die Zahl demnach 486.700. Die Bewohner der belagerten syrischen Orte sind dringend auf Hilfslieferungen angewiesen. Konvois mit Hilfslieferungen kommen aber wegen der schweren Kämpfe meist nicht ans Ziel.

Allein in dem von der Außenwelt abgeschotteten, von Rebellen kontrollierten Ostteil der syrischen Großstadt Aleppo leben Schätzungen zufolge 250.000 Menschen. Sie haben kaum noch etwas zu essen und zu trinken, zudem ist die medizinische Versorgung fast vollständig zusammengebrochen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Sonntag gibt es in Ostaleppo auch kein funktionierendes Krankenhaus mehr. (APA, 21.11.2016)