Auf Serbiens Straßen soll es künftig keine Hilfe mehr für Flüchtlinge und Migranten geben.

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Belgrad – Die serbischen Behörden wollen Flüchtlinge, die in Belgrad auf der Straße leben, in staatliche Aufnahmezentren bringen. Hilfeleistungen an Flüchtlinge außerhalb dieser Zentren sollen eingestellt werden, kündigte der Leiter des staatlichen Flüchtlingskommissariats, Vladimir Cucić, zu diesem Zweck am Montag im TV-Sender RTS an.

Laut früheren Medienberichten waren NGOs bereits Anfang November von den Behörden angewiesen worden, ihre Hilfeleistungen außerhalb der Aufnahmezentren zu stoppen. So sollen die etwa 1.300 Flüchtlinge, die sich derzeit meist im Belgrader Stadtzentrum aufhalten, dazu bewegt werden, sich in eines der Aufnahmezentren zu begeben.

Illegale Grenzübertritte verringert

Derzeit sind laut Cucić etwa 5.200 Flüchtlinge in Serbien in den Zentren untergebracht. Bei den Flüchtlingen außerhalb der Zentren soll es sich zumeist um Migranten handeln, die ihre Heimat aus wirtschaftlichen Gründen verließen und die vergeblich versucht haben sollen, die Grenze zu Ungarn oder Kroatien illegal zu passieren, um in die EU zu gelangen.

Laut dem Flüchtlingskommissar haben sich illegale Grenzübertritte nach Serbien seit Ende Juli "drastisch" verringert. Demnach wurden etwa 15.800 Flüchtlinge in den vergangenen Monaten gestoppt. Damals kamen an den Grenzen zu Bulgarien und Mazedonien erstmals gemischte Teams aus Polizisten und Soldaten zum Einsatz. Seit kurzem beteiligen sich auch Sicherheitskräfte aus Ungarn, der Slowakei und Tschechien an diesen gemischten Teams.

Wie Cucić weiter sagte, hatten die ungarischen Behörden bis vor kurzem die Einreise von rund 800 Flüchtlingen monatlich aus Serbien genehmigt. Jüngst sei diese Zahl aber halbiert worden. (APA, 21.11.2016)