Zagreb/Wien – Das kroatische Innenministerium hat auf die Vorwürfe einer österreichischen Flüchtlingshelferin im STANDARD zu den Zuständen in der Flüchtlingsunterkunft Hotel Porin in Zagreb reagiert. Die Flüchtlingshelferin, die das Hotel Porin besucht hatte, hat danach bericht, dass es nur zwischen 14 und 21.30 Uhr Strom gebe, weiters seien in den Zimmern bis zu sieben Personen untergebracht, es sei schmutzig, und es gebe zu wenig Putzmittel und Waschmaschinen.

Zudem sagte die Frau, dass das Trinkwasser in Plastikkübeln gebracht werde und dass die Flüchtlinge zum Frühstück Geflügelpastete und ein kleines Stück Brot bekämen – auch Babys. Das kroatische Innenministerium weist alle diese Vorwürfe als "falsche Behauptungen" zurück und verweist darauf, dass täglich Helfer von internationalen Organisationen vor Ort wären: das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Internationale Organisation für Migration (IOM). Es habe von deren Seite noch niemals Beschwerden über das Hotel Porin gegeben.

"Unbegrenzt Strom"

Das Innenministerium in Zagreb schreibt zudem, dass die Flüchtlinge unbegrenzt Zugang zu Strom, warmem Wasser und Trinkwasser hätten. Das Hotel werde jeden Tag in jenem Bereich gesäubert, der für alle zugänglich ist, es gebe zahlreiche Müllcontainer, die zweimal wöchentlich entleert würden. Die Bewohner seien aber laut der Hausordnung für die persönliche Hygiene und die Sauberkeit der Zimmer zuständig.

Zudem gebe es in jedem Zimmer maximal vier Betten, jedes Zimmer habe ein Bad. Zum Frühstück werde neben Brot und Aufstrichen, Honig, Nutella, Joghurt, Milch und Tee ausgeteilt. Zu Mittag und am Abend gebe es warme Mahlzeiten, dabei würden religiöse und "andere Ernährungsgewohnheiten" berücksichtigt. Das Rote Kreuz liefere ausreichend Waschmittel. (awö, 20.11.2016)