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US-Präsident Barack Obama soll darüber entscheiden, ob ein chinesisches Unternehmen den deutschen Chiphersteller Aixtron schlucken darf.

Foto: AP/Berg

Der Streit um die Übernahme des deutschen Chipanlagenbauers Aixtron durch ein chinesisches Unternehmen landet nun beim scheidenden US-Präsidenten Barack Obama. Wie Aixtron am späten Freitagabend mitteilte, habe die prüfende US-Behörde für Auslandsinvestitionen keine abschließende Freigabeentscheidung treffen wollen, da sie ungelöste US-nationale Sicherheitsbedenken als Hindernis sieht.

15 Tage Zeit

Daher habe sie den Fall zur Entscheidung an den US-Präsidenten weiter verwiesen und wolle ihm gleichzeitig empfehlen, keine Freigabe zu erteilen. Dieser habe nun 15 Tage Zeit für die Entscheidung.

Lösung gesucht

Die Empfehlung der US-Behörde an Aixtron und die chinesische Grand Chip Investment, das Vorhaben aufzugeben, lehnten beide Unternehmen ab. Vielmehr wollten sie weiterhin nach Lösungswegen suchen, um die Übernahme doch noch unter Dach und Fach zu bringen.

Militärische Nutzung

Die Amerikaner machen geltend, dass Produkte von Aixtron auch militärisch genutzt werden können. Daraufhin hatte das deutsche Wirtschaftsministerium seine Unbedenklichkeitsbescheinigung gegen einen Verkauf nach China zurückgezogen.

In roten Zahlen

Grand Chip Investment hatten Ende Juli ein 670 Millionen Euro schweres Kaufangebot für Aixtron abgegeben. Das Unternehmen stellt Produktionsmaschinen für die Chipindustrie her, hatte zuletzt aber unter Preisdruck und hohen Entwicklungskosten zu leiden und steckt daher in den roten Zahlen. Das Management hatte die Annahme des Offerts empfohlen. (APA, 19.11.2016)