Der Pensi-Hunderter ist ein ganz konkreter Hunderter, der derzeit im Zentrum einer noch offenen großkoalitionären Debatte steht.

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Das Geld, so eine schöne österreichische Redewendung, hat kein Mascherl. Man weiß nicht, woher es kommt, man weiß nicht, wohin es geht. Ein Hunderter ist ein Hunderter ist ein Hunderter, ein Tausender ist ein Tausender ist ein Tausender. Nur selten wird aus dem anonymen monetären Fluidum ein konkretes Büschel Noten herausgegriffen und mit einer Zweck-, Herkunfts- oder Namensbestimmung versehen.

Momentan ist etwa von einem "Pensi-Hunderter" die Rede, einem Hunderter, der kein Wald-und-Wiesen-Hunderter ist wie all jene anderen Hunderter, die da stoisch von Hand zu Hand gehen. Nein, der Pensi-Hunderter ist ein ganz konkreter Hunderter, der derzeit im Zentrum einer noch offenen großkoalitionären Debatte steht.

Das berühmteste aller gemascherlten österreichischen Gelder ist freilich der "Ederer-Tausender", eine 1994 von der damaligen Europa-Staatssekretärin Brigitte Ederer in Aussicht gestellte Ersparnis, welcher jede Familie bei einem EU-Beitritt Österreichs teilhaftig werden sollte. Die Interpretation, ob Ederers Prophezeiung eingetreten sei oder nicht, war jahrelang eine beliebte Spielmünze beim Austausch parteipolitischen Kleingelds.

Zu weniger öffentlicher Breitenwirkung hat es der "Gusi-Hunderter" gebracht, ein Inflationsabgleich, den Bundeskanzler Alfred Gusenbauer 2008 (erfolglos) in die politische Diskussion einbrachte, nachdem der stets auf Kosten der Allgemeinheit spendable FPÖ-Landeshauptmann Jörg Haider zuvor wochenlang "Haider-Hunderter" unterm Kärntner Wahlvolk verteilt hatte. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Von einer anderen quasifeudalen Zuwendung Haiders war vor kurzem mehrfach in den Medien die Rede: der sogenannten Fürstengabe, einem von Haider an Kärntner Landesbeamte ausgeschütteten Gefälligkeitsbonus von 581,38 Euro pro Monat, der auch Jahre nach dem Unfalltod Haiders immer noch an 22 Personen fließt. Ein Klacks gegen die zig "Haider-Milliarden", die uns die generöse Gestion der Kärntner Hypo unter diesem köstlichen Alleinunterhalter immer noch kostet. (win, 20.11.2016)