Ein verständnisvoller Jürgen Klopp.

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Liverpool-Trainer Jürgen Klopp ist dem heftig kritisierten englischen Nationalmannschaftskapitän Wayne Rooney zur Seite gesprungen. Rooney ist nach der Veröffentlichung von Partyfotos, die ihn betrunken zeigen, in Erklärungsnot. "Wir leben alle auf der Sonnenseite des Lebens, verdienen viel Geld und machen den Job, den wir lieben. Und am Ende ist es vielleicht eine Überraschung, dass wir auch menschliche Wesen sind", sagte Klopp.

"Diese Jungs, diese aktuelle Generation, ist die professionellste Generation von Fußballern – nicht nur in England, aber auch in England –, die es je gegeben hat", sagte der frühere Dortmund-Trainer. "All die Legenden, die wir lieben und bewundern, haben getrunken wie die Teufel und geraucht wie verrückt, aber waren immer noch gute Spieler. Heute tut das keiner mehr. Ich kenne zumindest keinen."

Von Rooney waren Fotos aufgetaucht, die ihn offenbar schwer angeheitert in der Nacht auf Samstag beim Feiern auf einer Hochzeit zeigen. Am Dienstag gegen Spanien fiel Rooney verletzungsbedingt aus. Nationalcoach Gareth Southgate, der seinen Spielern nach dem 3:0 in der WM-Qualifikation gegen Schottland am Freitag freigegeben hatte, nahm Rooney in Schutz. Der Stürmerstar entschuldigte sich, die Aktion sei "für jemanden in meiner Position unangebracht".

Wayne Rooney in Erklärungsnot.

Englands Verband reagierte erzürnt. Teamspieler hätten eine Verantwortung, sich jederzeit angemessen zu verhalten, hieß es in einer Mitteilung. Gleichzeitig kündigte die FA an, die Verhaltensregeln für Nationalspieler in Länderspielphasen zu überprüfen.

Ein Sprecher Rooneys kritisierte unterdessen die Fans, die die Fotos veröffentlichten. "Wie immer hat Wayne gerne Autogramme gegeben, für Fotos posiert und mit den Gästen gesprochen. Es ist traurig, dass einer oder zwei von ihnen Waynes freundliches Wesen ausgenutzt haben", sagte er. Rooney entschuldige sich "bei allen jungen Fans, die diese Bilder gesehen haben". (sid, 17.11.2016)