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Jazz und Soul und Blues – Pianist und Sänger Mose Allison.

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Tippo – Ohne Gospel kein Blues, ohne Blues kein Jazz und auch kein Soul – Mose Allison (1927 in Tippo, Tallahatchie County, Mississippi geboren), hätte dieser Behauptung nicht widersprechen können. Als Sänger und Pianist praktizierte der US-Amerikaner zeitlebens eine jazzlastige Kunst, die auf solch enge Verwandtschaftsverhältnisse verwies.

Mal stärker, mal weniger stark: Hört man Allisons Album Bird of Passage, vernimmt man einen eleganten, entspannten Pianisten, der stark in der jazzigen Mainstreamtradition in der Art eines Oscar Peterson verwurzelt scheint. Allerdings setzt er an die Stelle der rasenden Virtuosität des Kanadiers eine poetische Coolness, die zudem bluesige Farben nur als kleine Farbtupfer einsetzte. Dieser Spielansatz brachte Allison logischerweise auch mit Leuten wie Tenorsaxofonist Stan Getz oder Baritonsaxofonist Gerry Mulligan zusammen. Auf der anderen Seite konnte Allison auch als Vokalist tief in die bluesige Tradition eintauchen, wobei auch hier mit speziellem Flair. Seine helle Stimme erinnerte selbst im Bluesigen ein wenig an den hauchenden Chet Baker.

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Allisons Strahlkraft reichte aber auch bis zum Pop und Rock: Seine Songs fanden sich auch im Repertoire unter anderem der Rolling Stones, von J. J. Cale und The Who. Aber auch The Yardbirds coverten Allison (I'm Not Talking). Schließlich nahm auch Sänger Van Morrison ein Album mit einigen seiner 150 Kompositionen auf (Tell Me Something: The Songs of Mose Allison).

Mose Allison ist am Dienstag in seinem Haus in South Carolina gestorben. Er wurde 89 Jahre alt. (Ljubiša Tošić, 16.11.2016)