Wien – "Jeder Mensch birgt wohl einen Abgrund in sich, in welchen er bisweilen einen Blick gewährt; eine Manie aber ist eine ganze Tour durch diesen Abgrund, und was Sie jahrelang von sich wussten, wird innerhalb kürzester Zeit ungültig. Sie fangen nicht bei null an, nein, Sie rutschen ins Minus, und nichts mehr ist mit Ihnen auf verlässliche Weise verbunden." (Thomas Melle)

Planänderung am Burgtheater: Die für Februar 2017 geplante Dramatisierung von Gustave Flauberts Roman Bouvard und Pecuchet in der Regie von Jan Bosse wird durch die Dramatisierung von Thomas Melles autobiografischem Roman Die Welt im Rücken ersetzt. "Manchmal muss und kann Theater schnell sein und beschleunigt handeln", hieß es zur Programmänderung.

Während der Vorbereitungen zu Bouvard und Pecuchet sei Thomas Melles Richtung Roman gedeutete persönliche Aufarbeitung seiner jahrzehntelangen manisch-depressiven Erkrankung erschienen. Sie habe Schauspieler, Regie und Dramaturgie gleichermaßen begeistert, sodass man beim Autor um die Rechte angefragt habe – mit Erfolg. Die Premiere von Die Welt im Rücken unter der Regie Jan Bosses wurde nun für den 3. März 2017 angesetzt.

Auf der Bühne des Akademietheaters stehen Joachim Meyerhoff und Ignaz Kirchner. Thomas Melle war mit seinem autobiografischen Roman zuletzt etwa auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises gestanden. (red, 15.11.2016)