Die Frage, ob Zugfahren eine reine Form des Transports von A nach B oder ein Lebensgefühl ist, ließ einige User in Nostalgie schwelgen. "Heast, des wor'n no Zeiten", entsinnt sich einer:

Erinnerungen an die legendären Zugfahrten der Jugend werden wieder wach:

Eine der bekanntesten Zugstrecken ist zweifelsfrei die Transsibirische Eisenbahn. Auf einer Strecke von 9.288 Kilometern hat man reichlich Gelegenheit, die Weite der russischen Landschaft auf sich wirken zu lassen:

Auch Martin Mascher fuhr mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Irkutsk. "Es gab trotz der Sprachbarriere immer kleine Aufmerksamkeiten von beiden Seiten. Nie werde ich die wunderschöne Landschaft vergessen", sagt er. "Kleine Dörfer tauchen auf und verschwinden gleich wieder."

Foto: Martin Mascher
Foto: Martin Mascher
Foto: Martin Mascher
Foto: Martin Mascher

Mitreisende – Segen oder Plage

So eine Zugfahrt kann, vor allem nach einigen bereits gemeinsam auf engstem Raum verbrachten Stunden, auch völkerverbindend wirken. Manchmal verabschiedet man sich sogar von neuen Freunden:

Gelegentlich ist man selbst der eine anstrengende Mitreisende, der natürlich in unmittelbarer Nähe sein Schlafabteil hat:

"Fahren Sie diesem Zug nach!"

Auch Paul Kubalek reist sehr gern auf Schienen. 2010 etwa auf der Strecke Athen–Wien hatte er jedoch mit einigen Hindernissen zu kämpfen: "Ab Thessaloniki ging es im Nachtzug nach Belgrad, eine langsame Prozedur, aber im recht angenehmen Schlafwagen erträglich. In Belgrad hatte der Zug circa eine Stunde Verspätung – gerade nicht mehr genug Zeit, um eine weitere Fahrkarte nach Budapest zu erstehen. Der Anschlusszug fuhr an, als ich Bahnsteig 1 mit dem ersehnten Ticket in der Tasche betrat", erzählt Kubalek.

"Darauf sprach mich ein Taxler an, der Lunte gerochen hatte. Er gab mir zu verstehen, dass der Zug so langsam fahre, dass wir ihm leicht nachkommen würden. Also rein ins Taxi, trotz der Befürchtung, einer Abzocke aufzusitzen – was sich dann auch bewahrheitete." Denn der Taxifahrer wollte Kubalek bis nach Novisad an der ungarischen Grenze bringen. "Ich musste einen gehörigen Streit anzetteln", sagt Kubalek, "und nach 45 Minuten Fahrt war ich tatsächlich an irgendeinem Unterwegsbahnhof, eine Minute vor der Abfahrt des eingeholten Zuges." Hier sind ein paar Fotos von dieser Reise:

Foto: Paul Kubalek
Foto: Paul Kubalek
Foto: Paul Kubalek

Uno spielen im indischen Zug

Claus Faber hat im Familienurlaub in Indien folgende Beobachtungen machen können: "Zugfahren in Indien ist die gemütlichste Fortbewegungsform, die es in diesem Land gibt – besonders mit Kindern. Es gibt an jeder Station frisches Essen und Gewürztee und eine Menge Unterhaltung. Unsere Tochter saß nach einer halben Stunde mit indischen Kindern auf dem Bett und erklärte ihnen (auf Deutsch!), wie man Uno spielt."

Eine ganz spezielle Bekanntschaft: "Dieser Stier am Bahnhof von Jaisalmer in Rajasthan spaziert jeden Zug entlang und schnorrt. Hin und wieder schlüpft durch die Gitterstäbe eine Hand mit Essbarem. Der Stier schnuppert, frisst und schlendert weiter."

Foto: Claus Faber

Es gibt auch Züge, die sich an einen ganz speziellen Fahrplan halten:

(aan, 21.11.2016)