Berlin – Prüfer haben deutschen Medienberichten zufolge bei zahlreichen Automodellen neuerlich höhere CO2-Werte gemessen als von den Herstellern angegeben. Ergebnisse des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), die dem "Spiegel" und der "Süddeutschen Zeitung" vorliegen, stellen mehreren Herstellern ein schlechtes Zeugnis aus.

Die Messungen wurden den Berichten zufolge im Rahmen der Untersuchungskommission des deutschen Verkehrsministeriums zum Diesel-Skandal gemacht. Die Daten stammen laut "Süddeutscher Zeitung" aus dem Sommer.

30 Modelle betroffen

Im Mai hatte das Ministerium zur Klärung möglicher Überschreitungen von CO2-Werten bei Autos weitere Prüfungen angekündigt. Im Zusammenhang mit Stickoxid-Messungen waren auch auffällige CO2-Werte bei 30 Fahrzeugen festgestellt worden.

"Die auffälligen Fahrzeuge sind einer eigenen CO2-Untersuchung zugeführt worden", teilte das deutsche Verkehrsministerium am Samstag mit. "Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Untersuchungen in einem eigenen Bericht veröffentlicht."

Neue Untersuchungen gegen Audi

Die US-Umweltbehörde EPA hat unterdessen laut einem Zeitungsbericht nach der Entdeckung einer neuen Betrugssoftware ein Verfahren gegen die VW-Tochter Audi eingeleitet. In der kommenden Woche müssten hochrangige Techniker des VW-Konzerns bei der EPA antreten, berichtete die "Bild am Sonntag". Auch das US-Justizministerium habe mehrere Audi-Ingenieure vorgeladen.

Die Zeitung hatte vor einer Woche über eine Software berichtet, die auch in Fahrzeugen in Europa eingesetzt werde und CO2-Werte manipuliere. Audi, das US-Justizministerium und die EPA lehnten eine Stellungnahme ab. Zwei über die Angelegenheit informierte Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters jedoch, dass die US-Regierung prüft, ob es sich bei der Software um eine illegale Abschalteinrichtung bei Benzinmotoren handelt. (APA, Reuters, 12.11.2016)