Juba – Südsudans Regierung hat nach neuen Gewaltausbrüchen den wichtigsten unabhängigen Radiosender in dem ostafrikanischen Krisenstaat geschlossen. Die Schließung des von der amerikanischen Hilfsagentur USAID geförderten Senders "Eye Radio" sei auf Anordnung des Geheimdienstes erfolgt, teilte Informationsminister Akol Paul Kordit am Freitag mit.

Die internationale Organisation Committee to Protect Journalists (CPJ) listete Südsudan in Sachen Straffreiheit bei Tötung von Journalisten 2016 auf dem fünftletzten Platz weltweit. CPJ setzt sich für Pressefreiheit und den Schutz von Reportern ein.

Gewalt wiederaufgeflammt

Infolge eines Machtkampfes zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Vizepräsident Riek Machar war Ende 2013 ein blutiger Bürgerkrieg ausgebrochen. Seit Juli – zum fünften Jahrestag der Unabhängigkeit der jüngsten Nation der Welt – ist die Gewalt wiederaufgeflammt. Binnen weniger Tage wurden Hunderte Menschen getötet.

In den vergangenen Wochen kam es vermehrt zu tödlichen Gefechten zwischen bewaffneten Gruppen und dem Militär. Die Vereinten Nationen warnten am Freitag vor einem drohenden Völkermord. (APA, 11.11.2016)