Wien/Rust – Jahrelang war das Seehotel Rust im Burgenland die traditionelle Tagungsstätte der SPÖ Wien. Bei der alljährlichen Klubtagung verkündete man dort große Projekte wie den Gratis-Kindergarten, die Spitalsreform oder den Bau der U5. Kommende Woche pilgert nun die – bei den Hauptstadt-Roten wenig gelittene – Wiener FPÖ ins Nachbarbundesland, um ausgerechnet im Seehotel Rust ihre Klubklausur abzuhalten.

Drei Tage lang, von Dienstag bis Donnerstag, ziehen sich die Rathaus-Blauen an den Neusiedler See zurück. Das Treffen ist nicht medienöffentlich, am Mittwoch gibt es allerdings eine Pressekonferenz. Thematisch wird es u.a. um eine Studie zu den Sozialausgaben Wiens, um eine von den Freiheitlichen angestrebte Reform von Untersuchungskommissionen sowie um den Budgetvoranschlag 2017 gehen.

Bundesparteichef Heinz-Christian Strache, der auch der Wiener Partei vorsteht, wird voraussichtlich nicht dabei sein, hieß es. Offiziell will man das zwar nicht sagen, aber die Wahl der Location sei freilich schon auch als kleiner Seitenhieb auf die SPÖ zu verstehen, hört man in der FPÖ.

SPÖ tagt in Wien

Die SPÖ hat im heurigen März mit ihrer langjährigen Tradition gebrochen und ihre Klubtagung in Wien abgehalten. Begründet wurde dies nicht zuletzt mit geringeren Kosten, wiewohl gemunkelt wurde, dass die rot-blaue Koalition unter Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) keine unwesentliche Rolle bei der Entscheidung gespielt hat. Im kommenden Frühjahr wird die SPÖ ebenfalls wieder in Wien tagen, sagte ein Klubsprecher heute auf APA-Nachfrage. Das sei bereits vorher fixiert worden und habe mit dem FPÖ-Ausflug nach Rust nichts zu tun, wurde einmal mehr auf den Kostenfaktor verwiesen. Die rote Klubtagung ist für März anberaumt, ein genaues Datum bzw. einen Ort gibt es noch nicht. (APA, 11.11.2016)